FDPGamescom

Gamesbranche ist ein wichtiger Innovationsfaktor

Computer- und Videospielmesse GamescomDie Gamescom ist mit 210.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche und Ausstellern aus über 50 Ländern ein Branchenevent der Superlative.
26.08.2019

Die weltgrößte Gamesmesse hat begonnen - unter dem Motto "Gemeinsam sind wir Games" dreht es sich bei der diesjährigen Gamescom um Cloudgaming und Indie-Entwickler. Das spannendste Thema im politischen Teil der Messe dürfte die staatliche Förderung der deutschen Videospielindustrie werden. Mit 50 Millionen Euro jährlich soll die Computerspiele-Branche gefördert werden. Allerdings taucht der Betrag im Haushaltsplan für 2020 nicht mehr auf. NRW-Vizeministerpräsident Joachim Stamp fordert Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) auf, sich zu bekennen und die Mittel bereitzustellen. Auch Games an sich sind nicht nur Zeitvertreib, sondern Kulturgut und Innovationstreiber, die Kreativität und neue Technologien fördern, sagt FDP-Chef Christian Lindner. Für ihn ist die Sache eindeutig: "Natürlich ist das ein Sport."

Er freut sich auf die politischen Debatten auf der Gamescom: Zum einen gebe es immer noch die Debatte, ob eSports tatsächlich als Sport anerkannt werden. Die Position der Freien Demokraten ist da ganz klar: "Natürlich ist das ein Sport." Schach sei ja auch ein Sport. Zum zweiten: "Die Branche ist unheimlich interessant. Da wird Kreativität freigesetzt." Für Lindner ist es geradezu ein Kulturgut: "Da werden Technologien entwickelt und eingesetzt." Deshalb verdiene die Branche mehr Wertschätzung. Bislang führe sie ein Schatten- und Nischendasein, bedauert Lindner. "Das sollten wir ändern." Ihm geht es darum, die Bedingungen für Gründer zu verbessern und den Kapitalbedarf zu decken.

Dazu gehört die Schaffung eines Venture-Capital-Gesetzes, verbesserte Möglichkeiten für Crowdfunding und natürlich die Öffnung bestehender Förderprogramme des Bundes und der Länder für die Games-Branche. Er findet, "wir sollten unseren Blick ein bisschen weiten für diese spannende Branche." Letzlich sei das nicht nur ein Wirtschaftsfaktor sondern auch Unterhaltung.

Vor einem Jahr war es noch offen, aber die Gamescom ist in Köln geblieben. Mit gutem Grund: Denn die Rheinmetropole und NRW sind Hotspots der Games-Branche. Die schwarz-gelbe Landesregierung hat sofort die Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Entwicklerszene in ihren Fokus gerückt und die Förderung deutlich erhöht. Das spannendste Thema im politischen Teil der Messe dürfte nun die staatliche Förderung der deutschen Videospielindustrie werden.

Nachdem die deutschen Entwickler in diesem Jahr zum ersten Mal 50 Millionen Euro Förderung erhielten, fehlen die Mittel dafür im kommenden Bundeshaushalt wieder. Mit Spannung wird erwartet, ob Scheuer als zuständiger Minister die Zusage für die Verlängerung der Förderung mitbringt. Denn der deutsche Videospielmarkt wächst, zuletzt auf 4,4 Milliarden Euro Jahresumsatz. Deutsche Entwickler verlieren aber Jahr für Jahr Marktanteile. Dabei ist die Gamer- und Entwicklerszene ein ideales Feld für Startups und ein Garant für hochwertige Arbeitsplätze.

Für die Freien Demokraten ist es daher unverständlich, dass die Bundesregierung herumeiert und es nach wie vor offen lässt, ob sie die Games-Förderung weiterführt. Planungssicherheit ist auch für diese Kreativbranche wichtig, meint Joachim Stamp.

Auf der diesjährigen Gamescom sind in diesem Jahr neben Joachim Stamp unter anderem FDP-Generalsekretärin Linda Teuteberg, FDP-Vize Nicola Beer und die FDP-Bundestagsabgeordneten Mario Brandenburg, Manuel Höferlin und Thomas Hacker anzutreffen. Linda Teuteberg gehört zu Spitzenpolitikern, die den gamescom congress 2019 eröffnen. In der "Debatt(l)e Royale“ – der Politik-Arena auf der Gamescom – diskutierten sie über Themen, die die Gamescom-Community bewegen. Teuteberg betonte, die FDP stehe zur Games-Förderung. Man werde nun sehen, "ob am Ende der Haushaltverhandlungen im Arbeitszeugnis der GroKo steht 'stets bemüht' oder ob die Vorhaben dann auch eingelöst werden". Es nutze nichts, wenn Geld im Haushalt stehe und die Bundesregierung aber nicht in der Lage ist, die Förderung auch umzusetzen.

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