05.07.2013FDP-FraktionMenschen mit Behinderungen

MOLITOR: Wer Rundfunkgebühren zahlt, muss das TV-Angebot auch nutzen können

BERLIN. Zu der geplanten Einstellung von Übersetzungen in Gebärdensprache auf Phoenix, erklärt die behindertenpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion Gabriele MOLITOR:

Viele gehörlose Menschen können nur mit Hilfe von Gebärdensprache Nachrichtensendungen verfolgen. Die Entscheidung von ARD und ZDF, künftig auf die Gebärdensprachdolmetscher bei Phoenix zu verzichten, ist daher nicht nachvollziehbar. Statt einer Stagnation oder Einstellung von barrierefreien Formaten im Fernsehen ist der Ausbau weiter voran zu treiben. Seit dem 1. Januar 2013 zahlen auch Menschen mit Behinderungen einen ermäßigten Rundfunkgebührenbeitrag. Sie geben zukünftig Geld für ein Medienangebot aus, das für sie nutzlos ist. Die Intendanten haben zugesichert, mehr barrierefreie Angebote zu schaffen. Sie sollten ihr Wort nicht brechen und ihre Entscheidung überdenken.

Phoenix will nach den Protesten das Gespräch mit den betroffenen Verbänden suchen. Dabei muss folgende Botschaft deutlich werden: Statt weniger brauchen wir mehr Gebärdensprachdolmetscher. Die Entscheidung die Gebärdensprache einzustellen, ist zurückzunehmen.

Etwa 80.000 gehörlose und hörgeschädigte Menschen benötigen die "Tagesschau" oder das "heute journal" mit Gebärdensprache. Der Ausbau von barrierefreien Formaten in Funk- und Fernsehen fördert gleichberechtigte Teilhabe und Inklusion.
530-Molitor-Gebaerdensprache.pdf

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