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Modellauto-Affäre weitet sich zur CSU-Affäre aus

Christian LindnerChristian Lindner kritisiert das Krisenmanagement von CSU-Chef Horst Seehofer
12.08.2014

Die bayerische Staatssekretärin Christine Haderthauer (CSU) will wegen ein paar Modellautos nicht zurücktreten und CSU-Chef Horst Seehofer schaut zu. „Ministerpräsident Seehofer ist offenbar nicht begeistert von den argumentativen Schleiertänzen Christine Haderthauers um ihre frühere Erwerbstätigkeit, schaut sie sich aber weiter reglos an“, warnt FDP-Chef Christian Lindner.

Die Staatssekretärin sieht sich mit staatsanwaltlichen Ermittlungen konfrontiert seit öffentlich wurde, dass ihre Firma Sapor Modelltechnik psychisch kranke Gefängnisinsassen Modellautos herstellen ließ, die dann mit Gewinn verkauft wurden. Mittlerweile geht es darüber hinaus um Luxus-Reisen und ominöse Honorarzahlungen. „Es scheint immer klarer, dass sie die Unwahrheit gesagt hat, was ihre Tätigkeiten für ihr Unternehmen betrifft“, stellte FDP-Chef Lindner klar. Die Taktik des CSU-Chefs kann der Liberale nicht nachvollziehen: „Frau Haderthauer handelt unwürdig und Horst Seehofer gar nicht – das nennt man Führungsschwäche.“

Er sieht das Risiko, dass sich die Verfehlungen einer einzelnen Person negativ auf die ganze Partei auswirken könnten: „Sollte Frau Haderthauer nicht erkennen, dass sie als Ministerin nicht mehr tragbar ist, muss Horst Seehofer endlich selbst die Reißleine ziehen. Sonst ist die Modellbau-Affäre schon morgen eine CSU-Affäre.“

Föst: Haderthauer ist untragbar

Wegen der sogenannten "Modellauto-Affäre" hat die Staatsanwaltschaft die Aufhebung von Haderthauers Immunität beantragt. Die Ministerin und Leiterin der Staatskanzlei könnte sich also vor Gericht verantworten müssen. "Es ist abzusehen, dass in so einem Fall schnell der Vorwurf der Befangenheit aufkommt", so FDP-Landesgeneralsekretär Daniel Föst. Denn anders als in anderen Bundesländern liegen Benennung und Beförderung von Richtern in Bayern in den Händen der Staatsministerien.

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