FDPPresseschau

Mit starken Botschaften und frischem Image auftreten

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06.01.2015

Das traditionelle Dreikönigstreffen der Liberalen in Stuttgart und die Vorstellung der neuen FDP-Farben wecken großes Interesse in den Medien. Diverse Journalisten analysieren die Zukunftsstrategie der FDP und die Perspektiven der Liberalen bei den anstehenden Wahlen in Bremen und Hamburg, sowie die langfristige Erfolgschancen des Projekts 2017. Einen Überblick der Kommentare finden Sie hier.

"Welt"-Journalist Ulf Poschardt glaubt, dass die Positionierung der FDP in der außerparlamentarischen Opposition eine Chance bietet. "Die Versammlung junger und jung gebliebener Musterschüler, Streber und Erfolgsmenschen mutiert zu einer Idealisten-Guerilla. In Bremen tritt eine blutjunge Unternehmerin als Spitzenkandidatin an. Lencke Steiner ist Überzeugungstäterin ebenso wie Marie-Christine Ostermann, eine junge Familienunternehmerin, die in ihrer spärlichen Freizeit als Schatzmeisterin der NRW-FDP wirbelt. Albert Duin, der charismatische bayerische FDP-Chef, ist jede Woche gut fünfmal bis Mitternacht unterwegs – ohne dabei seine Firma zu vernachlässigen. Auch er kämpft, rauchend und klartextverliebt, in der neuen Apo."

Für die FDP sei dieses Anti-Establishment ein kostbares Gut, so Poschardt weiter. "Freiheit ist in ihrem Kern eine existenzielle Disposition: Ein freier Mensch kann gar nicht anders, als für eine freie Gesellschaft einzutreten. Er ist eher Anarchist als Karrierist. Christian Lindner wird beim Dreikönigstreffen den richtigen Ton finden müssen. Weg von alter Etabliertheit hin zu einer unverbrauchten Freiheitsmelodie. Als Partei der Bildung, der freien Wirtschaft und des Rechtsstaats wäre die FDP wichtiger denn je. Ihr Comeback wäre wohl die größte Überraschung des Jahres."

Für "DW.de" schreibt Marcel Fürstenau über die Hoffnung, die die Liberalen antreibt, und die Herausforderungen beim Wiederaufbau der Partei. "Trotz der weit verbreiteten Unzufriedenheit mit der allmächtigen großen Koalition verharren die Liberalen bei Umfragen zwischen zwei und vier Prozent. Dabei hat Lindner grundsätzlich recht, wenn er die alle gesellschaftlichen Bereiche erfassende staatliche Regelungswut anprangert – national wie europäisch."

Auch Rudi Wais stellt in der "Augsburger Allgemeinen" fest, dass die "Vollkaskopolitik" der Großen Koalition sowie ihre Staatsgläubigkeit und ihr Hang zur Bevormundung geradezu nach einer liberalen Alternative schreien würden. "Nach einer Partei, die für Eigenverantwortung und Eigeninitiative steht, die den gefräßigen Steuerstaat auf Diät setzt und ein Freihandelsabkommen als Chance begreift. Diese Partei wird am Ende nicht jeder fünfte oder sechste Deutsche wählen. Mit sechs oder sieben Prozent allerdings wäre der FDP auch schon geholfen."

Anja Clemens-Smicek sieht eine Chance für FDP-Chef Christian Lindner, in Stuttgart deutlich darzulegen, warum Deutschland eine liberale Kraft als wichtiges Korrektiv benötige. In der "Westdeutschen Zeitung" schreibt sie: "Die Große Koalition bietet viel Freiraum für eine liberale Bürgerpartei. Eine Partei, die sich der Rechte des Individuums annimmt und Probleme nicht mit noch mehr Staat, noch mehr Regulierung und im Zweifel noch höheren Steuern beantwortet. Ansatzpunkte wie der NSA-Skandal oder die just von Justizminister Heiko Maas auf Eis gelegte Vorratsdatenspeicherung gibt es genug."

In der "Saarbrücker Zeitung" hebt Tim Braune hervor, dass die Liberalen eigentlich wieder angesagt sein müssten. "Die Konjunktur schwächelt teilweise, die Große Koalition gibt das Geld mit vollen Händen aus und im Bundestag macht die Opposition aus Linken und Grünen keinen Stich gegen Schwarz-Rot. Lindner will nun davon profitieren, indem er auf wirtschaftliche Vernunft, Bildung und einen freiheitsliebenden Liberalismus als Gegenentwurf zu Pegida, AfD & Co. setzt."

Im Kommentar für die "Stuttgarter Nachrichten" stellt Wolfgang Molitor klar, dass die FDP keineswegs überflüssig sei. "Zwischen dem Protestblock von AfD und Linkspartei und dem von einer CDU-Kanzlerin geführten sozialdemokratischen Lager wäre ein wirtschafts- und nationalliberales Korrektiv zwingend nötig. Als ein Zeichen politischer Hygiene. Als Sammelpunkt einer mitgestaltenden Mitte."

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