15.07.2005FDP-Fraktion

LEUTHEUSSER-SCHNARRENBERGER: Endlich Dialog mit dem Islam führen

Berlin. Zu den Vorschlägen des bayerischen Innenministers, Moscheen stärker durch den Verfassungsschutz beobachten zu lassen, erklärt die Sprecherin der FDP für Bürgerrechte und Menschenrechte, SABINE LEUTHEUSSER-SCHNARRENBERGER:

"Die innenpolitische Debatte zu den Auswirkungen des Terroranschlags in London ist fast hysterisch, da hat der deutsche Islamrat recht. Anders kann man den Vorschlag des bayerischen Innenministers, verschärft Moscheen zu überwachen, nicht deuten. Islam hat nichts mit Islamismus zu tun. Die in Deutschland lebenden Muslime dürfen nicht unter Generalverdacht gestellt werden.

Trotzdem drängt die Frage, wie die organisierten muslimischen Interessenverbände den Dialog mit anderen Verbänden und den politischen Parteien führen können. Erstes Ziel des Dialogs muß es sein, die Ursachen für den islamistischen Terrorismus zu identifizieren: Wieso sprengen sich junge Menschen in die Luft, um andere Menschen zu töten?

Diese Frage ist so rätselhaft und erschütternd, daß das übliche Wahlkampfgetöse der ,law-and-order? Politiker zynisch anmutet. Religion darf nicht zur Rechtfertigung von Gewalt oder Extremismus mißbraucht werden ? und ebenso wenig zur Abschottung von der Gesellschaft."

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