06.09.2005FDP-Fraktion

LEUTHEUSSER-SCHNARRENBERGER: Ab in die Mülltonne mit der Sonnenschutzrichtlinie

BERLIN. Zur heutigen Beratung der "Sonnenschutzrichtlinie" im Europäischen Parlament erklärt die europapolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, Sabine LEUTHEUSSER-SCHNARRENBERGER:

Neues aus dem Brüsseler Bürokratiezirkus: Das Europäische Parlament berät heute über einen Richtlinienvorschlag der Kommission, der die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vor Sonnenstrahlen schützen soll. Die Sonne scheint seit Menschengedenken. Jetzt wird sie Gegenstand der europäischen Bürokratie. Weg damit! Ab mit der Richtlinie in die Mülltonne! Kein Wunder, dass den Bürgerinnen und Bürgern Europa fremd geworden ist. Denn die Arbeitgeber und Arbeitnehmer im Baugewerbe und in den Biergärten leben im Hier und Jetzt, während sich viele Beamte in Brüssel durch Realitätsferne auszeichnen. Eigentlich wollten doch die EU und die Mitgliedstaaten bis zum Jahr 2010 zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt werden. Wie diese Lissabon-Strategie in Einklang zu bringen ist mit der "Sonnenschutzrichtlinie", die die bürokratischen Belastungen für Unternehmen enorm erhöht, kann kein Mensch verstehen.
Arbeitsschutzgesetze sind sinnvoll und notwendig, aber in diesem Fall gehen die Pläne der EU eindeutig zu weit. Sollen denn jeden Morgen die Arbeitnehmer, die optischer Strahlung ausgesetzt sind, zum gemeinsamen "Sonnenschutzcremeappell" antreten wie amerikanische Schulkinder zum Hymnensingen um den Fahnenmast? Arbeitgeber können nicht im Auge behalten, ob sich der Angestellte mit Sonnenschutzcreme einschmiert. Dass übermäßige Sonnenbestrahlung Schäden an der Gesundheit verursachen und schmerzenden Sonnenbrand auslösen kann weiß jeder, besonders die Bauarbeiter und Kellnerinnen. Deshalb und aus Verantwortung für das eigene Wohlbefinden schützen z.B. die Wiesenkellnerinnen ihr Dekolleté ganz freiwillig. Diese Eigenverantwortung

kann und darf Europa von den Bürgerinnen und Bürgern erwarten. Weniger Bürokratie und Entscheidungen so nah wie möglich an den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger werden helfen, das Image Europas aufzupolieren.

Bettina Lauer
Telefon: (030) 227-52378
pressestelle@fdp-bundestag.de

931-leutheusser-schnarrenberger-_sonnenschutzrichtlinie_2.pdf

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