05.05.2006FDP-FraktionAußenpolitik

LEIBRECHT/BAHR: Taiwan aus der WHO raus zu halten ist gesundheitspolitischer Unfug!

BERLIN. Zu Taiwans Bewerbung um einen Beobachterstatus in der Weltgesundheitsversammlung äußern sich der FDP-Abgeordnete Harald LEIBRECHT, Mitglied im Auswärtigen Ausschuss, und der gesundheitspolitische Sprecher der Fraktion, Daniel BAHR:

In Zeiten pandemischer Krankheiten wie SARS (Schweres Akutes Atemwegssyndrom) oder der Vogelgrippe ist es unabdingbar, dass alle Regionen der Welt in umfassender Weise in die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eingebunden sind.
Taiwan ist eine Mitgliedschaft in der WHO bisher aus politischen Gründen untersagt geblieben. Weder besteht ein direkter, systematischer und umfassender Zugang Taiwans zur WHO noch kann Taiwan uneingeschränkt an den WHO-Treffen und -Programmen teilnehmen. Dabei könnte auch die WHO von einer Einbeziehung Taiwans in ihre Arbeit profitieren. Denn Taiwan hat beachtliche Erfolge im Gesundheitssektor vorzuweisen: es hat das erste umfassende Krankenversicherungssystem in Asien eingeführt und erfolgreich ansteckende Krankheiten wie Windpocken, Tollwut, Malaria und Kinderlähmung bekämpft.
Schon durch einen Beobachterstatus Taiwans in der Weltgesundheitsversammlung, dem höchsten Entscheidungsorgan der WHO, wäre eine direkte und geregelte Einbindung Taiwans in die Arbeit der WHO erreichbar. Dies fordert auch der Antrag der FDP-Fraktion, der nächste Woche im Bundestag beraten wird.
Taiwan darf mit seinen 23 Millionen Einwohnern nicht länger einen "weißen Fleck" auf der gesundheitspolitischen Landkarte darstellen. Krankheiten machen vor geographischen und politischen Grenzen keinen Halt!
Die Bundesregierung muss sich dafür einsetzen, dass bei der Weltgesundheitsversammlung am 22. Mai dieser gesundheitspolitische Unfug ein Ende hat!

Dr. Christoph Steegmans
Telefon: (030) 227-52378
pressestelle@fdp-bundestag.de

594-leibrecht_bahr-taiwan_who.pdf

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