FDPBildungssystem

Lehrer warten nicht auf die Regierung

Uwe BarthFDP-Landtagsfraktionschef Uwe Barth will neue Lehrer für Thüringen gewinnen.
03.09.2014

Thüringen gehen die Lehrkräfte aus. FDP-Landtagsfraktionschef Uwe Barth forderte die Politik auf, die Situation realistisch zu betrachten und die Ursachen anzugehen. Nicht nur ungleiche Anreize aus anderen Bundesländern, sondern auch nicht eingehaltene Zusagen der schwarz-roten Landesregierung seien Teil des Problems. Für die FDP ist klar: Für den künftigen Wohlstand des Landes sind ein starkes Bildungssystem und zahlenmäßig ausreichender Lehrernachwuchs unentbehrlich.

"Bereits jetzt fällt viel Unterricht aus, weil in den vergangenen Jahren zu wenige junge Lehrer eingestellt wurden", mahnte Barth. Viele Thüringer Lehramtsabsolventen der vergangenen Jahre hätten in der Zwischenzeit eine Stelle im Schuldienst anderer Bundesländer gefunden. "Es ist ein Irrtum zu glauben, dass die auf gepackten Koffern sitzen und darauf warten, bis CDU und SPD doch noch ihre Einstellungsversprechen aus dem Jahr 2009 halten und dann nach Thüringen zurückkehren", stellte der liberale Landeschef klar.

Andere Länder ködern mit der Verbeamtung

Gerade in den Fachkombinationen, in denen der größte Bedarf herrsche, sei die Konkurrenz mit den anderen Ländern auch am Größten. "Wenn ich höre, dass eine junge Lehrerin anderswo ein Angebot zur Verbeamtung bekommt, dann kann ich ihr nicht verübeln, wenn sie anfängt zu rechnen", gab Barth zu bedenken. "Da spielen die Abzüge, die ihr in Thüringen bei einem Angestelltenverhältnis entstehen, schon ein große Rolle."

Aus Sicht des Liberalen müsse die deutsche Politik tatsächlich in Betracht ziehen, die Verbeamtung auf wirklich hoheitliche Tätigkeiten zu beschränken. "Solange aber andere Länder unsere Lehramtsabsolventen mit der Verbeamtung ködern, werden wir da nicht auf längere Zeit gegenhalten können, wenn wir die Lehrer bekommen wollen, die wir brauchen", konstatierte Barth.

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