04.02.2006FDP-FraktionIntegration und Zuwanderung

LAURISCHK: Integration als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstehen und angehen

BERLIN. Zu den Äußerungen von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble zur Integration erklärt die Sprecherin für Integration und Migration der FDP-Bundestagsfraktion, Sibylle LAURISCHK:

Nach wie vor kommt die falsche Botschaft aus dem Bundesinnenministerium. Integration bedeutet mehr als von Einwanderern mehr Integrationsaktivitäten zu verlangen. Wir brauchen in Deutschland endlich eine aufrichtige innere Diskussion um die gesamtgesellschaftliche Aufgabe der Integration. Entscheidend ist dabei die intensive Auseinandersetzung mit der jeweils anderen Kultur und Religion. Verpflichtende Integrationskurse sind ein wichtiges Instrument, jedoch muss hier ein positives Grundgefühl gegenüber unseren Werten und unserer Kultur vermittelt werden. Integration kann nur gemeinsam erfolgreich sein. Nicht nur Eltern kann die Aufgabe übertragen werden, die deutsche Sprache zu vermitteln. Hier ist auch die deutsche Gesellschaft gefragt.
In den Vorstellungen des Bundesinnenministers zum Nachzugsalter drückt sich ein Generalverdacht der Zwangsehe aus, den ich ablehne. Der Vorschlag ist keine Antwort auf die Problemstellung. Auch hier sind weitergehende Maßnahmen notwendig, die Frauen in der Notsituation einer Zwangsehe Hilfestellung bieten, wie Schutzräume und Beratungsstellen. Allein strafrechtliche Regelungen sind nicht zielführend.
Für eine echte Integration, die in Deutschland bisher weder genau definiert, noch engagiert begonnen wurde, die für Deutschland aber elementar wichtig ist, sind ernsthafte Angebote an die Einwanderer erforderlich. Diese sollen es den Betroffenen ermöglichen, mit Neugier und Vertrauen dem Leben in Deutschland zu begegnen.

Susanne Bühler
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