FDPArtenschutz

Landwirtschaft will Elefantenjäger nicht haben

Franka Hitzing
05.02.2014

FDP-Umweltpolitikerin Franka Hitzing hat die geplante Versetzung eines Umweltbeamten kritisiert. Mit seiner Elefantenjagd in Botswana hatte der Mann die Empörung der Öffentlichkeit auf sich gezogen. Im Verlauf der Affäre hatte die Liberale CDU-Umweltminister Jürgen Reinholz aufgefordert, Konsequenzen aus dem Skandal zu ziehen. Allerdings dürfe die Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft (TLL) "nicht zum Verschiebebahnhof für einen Beamten werden, der durch sein moralisch fragwürdiges Verhalten in heftiger öffentlichen Kritik steht", so Hitzing.

Auch der Bauernverband im Land sieht die Einstellung des Beamten als Präsident der TLL kritisch. Seine Berufung gefährde das bundesweit hohe Ansehen der TLL in der Fachwelt, erklärte der Chef des Thüringer Bauernverbandes, Helmut Gumpert. Außerdem habe der Beamte als ausgebildeter Anwalt keinen Bezug zur Landwirtschaft.

Hitzing bekräftigte die Kritik des Verbandes an der Entscheidung und verwies darauf, dass die Stelle des Präsidenten der Landesanstalt mit der Beamtenbesoldung B3 dotiert sei. Der bisherige Zentralabteilungsleiter im Umweltministerium, Udo Wedekind, soll allerdings bei seiner Versetzung die höhere Gehaltsstufe aus dem Ministerium mitnehmen. Eine Wiederbesetzung des wichtigen Postens sei deshalb zunächst nicht möglich.

Hintergrund

Im vergangenen Dezember ist Wedekind nach Botswana gereist. Zu diesem Zeitpunkt war die Elefantenjagd für Touristen nach dortigem Recht noch legal. Bei seiner Rückkehr teilte Wedekind Bilder des toten Tieres mit ausgewählten Arbeitskollegen. Die Fotos sowie seine Aussagen zur Jagd gelangten danach an diverse Redaktionen. Seitdem erntet der Beamte internationale Kritik. Der Widerspruch zwischen seiner privaten Aktivitäten und der Aufgabe des Ministeriums sowie sein Verhalten gegenüber dem sterbenden Elefanten sorgten für Empörung.

Als der Skandal ans Licht kam, hatte Hitzing deutliche Kritik am moralischen Aspekt der Jagd geübt. "Trophäenjagd geht nicht mit Artenschutz zusammen", monierte die umweltpolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion in Thüringen damals. In diesem Zusammenhang bekräftigte sie auch ihre Forderung nach Abschaffung der Praxis der "Freischüsse" für ausgewählte Kunden des Landesforstes und verdiente Beamte. "Solche Privilegien verstärkten den Eindruck, dass es den Ministeriumsmitarbeitern mehr um die Jagd als den Artenschutz gehe", stellte sie klar.

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