24.03.2014FDPFDP

KUBICKI-Interview für die „Westfälische Rundschau“

Berlin. Der stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende WOLFGANG KUBICKI gab der „Westfälischen Rundschau“ (Montag-Ausgabe) das folgende Interview. Die Fragen stellte Hendrik Schulz:

Frage: Herr Kubicki, Sie sind extra aus Kiel angereist – welchen Stellenwert hat die Siegen-Wittgensteiner FDP für die Bundespartei?

KUBICKI: Einen sehr hohen. Sie hat immer gute Ergebnisse geholt und mein Besuch wurde vor einiger Zeit vereinbart, meine Zusagen pflege ich einzuhalten. Über mangelnde Beschäftigung kann ich mich allerdings nicht beklagen.

Frage: Sind die Stadt- und Kreisräte für die gesamte Partei eine Trittstufe, auch in Ländern und Bund wieder Fuß zu fassen?

KUBICKI: Man darf nicht erwarten, dass auf einen Schlag wieder alles gut ist. Wir müssen Strukturen langsam wieder aufbauen. 25 bis 30 Prozent der Menschen bedauern es, dass wir nicht mehr im Bundestag sitzen und ich erlebe viel Interesse an dem, was wir als politische Kraft zu sagen haben. In vielen Kreis- und Ortsverbänden scheint eine gewisse Euphorie ausgebrochen zu sein, das hätte ich so nicht erwartet.

Frage: War die Pleite bei der Bundestagswahl also eine Gelegenheit zur inneren Reinigung, auch Anstoß für die Mitglieder, sich wieder zur Partei zu bekennen?

KUBICKI: Katharsis, exakt.

Frage: Was kann die FDP den Siegerländern denn bieten?

KUBICKI: Das müssen Sie konkret die Liberalen vor Ort fragen. Aber unsere Themen, zum Beispiel Schuldenfreiheit, gelten auch hier. Eine Kommunalwahl wird vor Ort entschieden, ich bin hier um zu zeigen, dass die Stimmung in der Partei besser ist, dass alle Ebenen an einem Strang ziehen. Außerdem gibt es ja nicht mehr viele überregional bekannte Gesichter. Viele Menschen kommen, weil sie mich im Fernsehen gesehen haben und selber erleben möchten, ob ich auch wirklich lustig und schlagfertig bin.

Frage: Was passiert, wenn auch die Kommunalwahl daneben geht?

KUBICKI: Unsere Siegener Freunde müssen sich keine Sorgen über ihr Abschneiden machen, hier gibt es gut funktionierende Orts- und Kreisverbände. In der Wahrnehmung stehen wir gut da. Bis zur Wahl werde ich neben meinem Beruf und der Abgeordnetentätigkeit bundesweit unterwegs sein – jedes gute Ergebnis hilft. Das erwarten wir natürlich auch in Siegen. Der Stadtname ist Programm.

Frage: Ernten Sie jetzt als Klartextredner die Früchte Ihrer früheren Rolle als innerparteilicher Kritiker?

KUBICKI: Das ist Schnee von gestern, aus dem Ergebnis der Bundestagswahl wurden die Konsequenzen gezogen.

Frage: Aber als jetzt stellvertretender Bundesvorsitzender haften Sie doch qua Amt für die Ergebnisse Ihrer Partei.

KUBICKI: Das stimmt. Und wir werden ja nicht mit einem Händeklatschen wieder bei 15 Prozent liegen. Man muss sich und die Partei immer wieder motivieren. Viele sagen: „Wenn die FDP wäre wie Sie...“, ich sage dann „Die FDP ist wie ich, ich bin wie die FDP.“ Die Partei und auch ich erleben momentan viel Akzeptanz bei den Menschen, sie lieben Witz und klare Worte. Und um groß zu werden, muss man klein anfangen.

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