KOPPELIN: Struck-Äußerungen sind naiv und unverantwortlich
Die von Bundesverteidigungsminister Peter Struck gemachten Äußerungen über die Erhöhung des Budgets für im Auslandseinsatz getötete Soldaten der Bundeswehr sind nicht zu verantworten. Sehr wohl muss aber über die Auslandseinsätze der Bundeswehr diskutiert werden, auch wenn Verteidigungsminister Struck diese Diskussion ablehnt. Die Auslandseinsätze der Bundeswehr dürfen allein nur dem Ziel dienen, in einer Region die Friedenssicherung zu gewährleisten und die Bevölkerung zu schützen. Stattdessen hat Struck selber erst kürzlich zukünftige Kriegseinsätze der Bundeswehr nicht mehr ausgeschlossen. Für Kriegseinsätze ist jedoch die Bundeswehr weder ausreichend ausgerüstet noch ausgebildet. Statt jetzt von eventuellen Kriegseinsätzen und mit mehr getöteten Soldaten bei Auslandseinsätzen zu rechnen und zu spekulieren, sollte der Bundesverteidigungsminister stärker darauf dringen, dass die deutsche Außenpolitik den Einsatz der Bundeswehr im Ausland zeitlich begrenzen kann. Weder im Kosovo noch in Afghanistan ist jedoch das Ende des Einsatzes der Bundeswehr abzusehen. Die Ausweitung von Bundeswehreinsätzen im Ausland ist auch finanziell nicht mehr vertretbar. Allein die Verlängerung des Kosovo-Einsatzes um ein Jahr wird 230 Millionen Euro kosten. Wer wie die Bundesregierung ohne ausreichende Vorbereitung deutsche Soldaten zu Auslandseinsätzen schickt und nun feststellen muss, dass eine ausreichende sanitätsdienstliche Versorgung nicht gewährleistet ist, sollte nicht wie der Bundesverteidigungsminister von Kriegseinsätzen und sogar von tödliche Verluste von Soldaten schwadronieren. Die Aussagen von Struck sind für unserer Soldaten im Auslandseinsatz und besonders auch für die Angehörigen erschreckend und naiv.
Isabella Pfaff
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