02.01.2006FDP-FraktionEnergiepolitik

KOPP: Energieversorgung wird zur neuen Freiheitsgeißel

BERLIN. Zum Stopp der russischen Gaslieferungen in die Ukraine erklärt die energiepolitische Sprecherin der FDP- Bundestagsfraktion, Gudrun KOPP:

Seit Jahresanfang ist das Horrorgemälde von Armeeeinheiten, die die Öl-/Gasfelder oder Pipelines bewachen könnten, realer denn je geworden. Die Moskauer Regierung lässt die Muskeln spielen und dreht dem ungeliebten Freiheitsstreben der Ukrainer ganz ungeniert buchstäblich den (Gas)-Hahn ab.
Das muss auch auf internationalem politischem Parkett folgen für Russland haben, das immerhin die Aufnahme in die Welthandelsor-ganisation (WTO) sehr gezielt anstrebt.
Das Beispiel Russland zeigt, wie wichtig ein breit aufgestellter Energiemix gerade in Deutschland ist, bestehend aus fossilen, erneuerbaren Energien und auch der Kernenergie. Die Bundesregierung muss alles unternehmen, um die Energieabhängigkeit zu verringern und damit die Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit von Energie im eigenen Land durch mehr Effizienz und weniger Subventionen zu gewährleisten.
Der deutsche Energiemarkt ist mit einem Volumen von 140 Milliarden Eu-ro der größte Verbrauchermarkt in der Europäischen Union. Deutschland und die EU bleiben aber auch in Zukunft vom Import von Energieträgern abhängig. So geht die EU-Kommission davon aus, dass bis 2020 in Deutschland etwa 75 Prozent und in der Gesamt-EU mehr als 70 Prozent des Energieverbrauches durch Importe gedeckt werden müssen.
Vor diesem Hintergrund muss Bundeswirtschaftsminister Michael Glos ein umfassendes Energieprogramm vorlegen, dass eine weitestgehende Risikostreuung und größtmögliche Verminderung von Abhängigkeiten vorsieht und zugleich eine kostengünstige, sichere und umweltschonende Versorgung des heimischen Energiemarktes sicherstellt.

Isabella Pfaff
Telefon: (030) 227-52378
pressestelle@fdp-bundestag.de

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