04.10.2005FDP-FraktionBildungspolitik

KÖNIGSHAUS: Ausstieg der Kultusminister aus der Lehrerstudie völlig falsches Signal

BERLIN. Zum überraschenden Ausstieg der Kultusministerkonferenz aus der OECD(Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung)-Studie "Lehrer, Unterricht und Lernen" erklärt der bildungspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Hellmut KÖNIGSHAUS :

Wieder einmal beweist die Kultusministerkonferenz, dass sie zur durchgreifenden Verbesserung der Bildungssituation in Deutschland nicht in der Lage ist. Die PISA-Studien haben längst gezeigt, dass ein großer Teil der Bildungsmisere in Deutschland auf die Lehrerausbildung und die veraltete Art des Unterrichts zurück zu führen ist. Vor einem Jahr hat die OECD-Studie "Anwerbung, berufliche Entwicklung und Verbleib von qualifizierten Lehrerinnen und Lehrern" dies noch einmal bestätigt und konkrete Verbesserungen nahe gelegt. Auch der Beamtenstatus der Lehrer wurde klar in Frage gestellt.
Es kann doch nicht sein, dass wieder einmal - wie schon in den achtziger Jahren- internationale Studien in Deutschland von den Kultusministern blockiert werden. Da liegt der Verdacht nahe, dass die Untätigkeit vieler Länder in Bezug auf Aus- und Fortbildung der Lehrer, aber auch auf leistungsbezogene Vergütungsstrukturen und ein modernes Dienstrecht erst gar nicht an die Öffentlichkeit gebracht werden soll.
Im Hinblick auf die dringend nötigen Verbesserungen der Bildung in Deutschland ist der Ausstieg aus der OECD-Studie ein völlig falsches Signal.
Wir brauchen international nicht weniger, sondern mehr Vergleiche und mehr Anregungen. Ohne die PISA-Studien hätte sich in den vergangenen Jahren in Deutschland gar nichts bewegt. Ich fordere die Minister auf, die Entscheidung ihrer Amtschefs zurückzunehmen.

Knut Steinhäuser
Telefon: (030) 227-52378
pressestelle@fdp-bundestag.de

1014-koenigshaus-ausstieg_oecd-studie.pdf

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