05.04.2016Wirtschaftliche Freiheit und offene Märkte gehen Hand in Hand mit Wohlstand – diese Lehre hat Neuseelands Botschafter in Deutschland, S.E. Peter Rodney Harris, am Beispiel seines Heimatlandes verdeutlicht. Bei einer Veranstaltung in Münster berichtete er über die Wirtschaftsreformen des Inselstaates seit den 1980er Jahren, insbesondere im Bereich Agrarpolitik. Die Ernte der Reformen: Eine starke Landwirtschaft ohne Subventionen, niedrige Arbeitslosigkeit, ein einfaches Steuersystem und ein konsequentes Vorgehen gegen Staatsverschuldung.
Mit der weltweiten Ölkrise im Jahr 1973 und dem EU-Beitritt des damals mit Abstand wichtigsten Handelspartners Großbritannien fiel Neuseeland in eine tiefe Wirtschaftskrise. Die enorme Regulierungsdichte und eine protektionistische Außenwirtschaftspolitik seien weitere Faktoren gewesen, die den wirtschaftlichen Abstieg beschleunigten, erinnerte Harris. Mitten in dieser Krise wurde das Land jedoch einer einmaligen, marktliberalen Radikalkur unterzogen. 1984 ließ die Regierung über Nacht alle Formen staatlicher Zuschüsse für die bislang hoch subventionierte Landwirtschaft und etliche Subventionen in anderen Bereichen fallen. Darüber hinaus wurden zahlreiche staatliche Unternehmen privatisiert und Importzölle drastisch gesenkt.
Das umfassende Reformprogramm führte dazu, dass sich Neuseelands Wirtschaft aus einer desolaten Lage zu einem Erfolgsmodell entwickeln konnte, betonte der Botschafter. Gerade einmal ein Prozent der Agrarbetriebe verschwanden vom Markt, der Rest nahm die Herausforderungen der Marktwirtschaft an. Zwischen 1986 und heute hat sich die Arbeitslosigkeit im Land fast halbiert und die Produktivität verdoppelt. Gleichzeitig sind die Staatsschulden anteilig am Bruttoinlandsprodukt auf die Hälfte gesunken, die Landwirtschaft zählt zu den produktivsten der Welt.
Neuseeland, das stark vom Export von Agrarprodukten abhängig ist, setzt bis heute auf Freihandel. Beim Abschluss von Freihandelsabkommen nimmt der Inselstaat daher eine Vorreiterrolle ein und hat solche Handelszonen unter anderem mit Australien, China und den ASEAN-Staaten vereinbart. Das kleine Land trug eine führende Rolle bei den Verhandlungen zum TPP-Abkommen, das 2016 in Auckland unterzeichnet wurde. Derzeit laufen die öffentlichen Konsultationen für ein Freihandelsabkommen mit der Europäischen Union.
Kiwi-Wunder zeigt Vorteile liberaler Wirtschaftspolitik
Wirtschaftliche Freiheit und offene Märkte gehen Hand in Hand mit Wohlstand – diese Lehre hat Neuseelands Botschafter in Deutschland, S.E. Peter Rodney Harris, am Beispiel seines Heimatlandes verdeutlicht. Bei einer Veranstaltung in Münster berichtete er über die Wirtschaftsreformen des Inselstaates seit den 1980er Jahren, insbesondere im Bereich Agrarpolitik. Die Ernte der Reformen: Eine starke Landwirtschaft ohne Subventionen, niedrige Arbeitslosigkeit, ein einfaches Steuersystem und ein konsequentes Vorgehen gegen Staatsverschuldung.
Mit der weltweiten Ölkrise im Jahr 1973 und dem EU-Beitritt des damals mit Abstand wichtigsten Handelspartners Großbritannien fiel Neuseeland in eine tiefe Wirtschaftskrise. Die enorme Regulierungsdichte und eine protektionistische Außenwirtschaftspolitik seien weitere Faktoren gewesen, die den wirtschaftlichen Abstieg beschleunigten, erinnerte Harris. Mitten in dieser Krise wurde das Land jedoch einer einmaligen, marktliberalen Radikalkur unterzogen. 1984 ließ die Regierung über Nacht alle Formen staatlicher Zuschüsse für die bislang hoch subventionierte Landwirtschaft und etliche Subventionen in anderen Bereichen fallen. Darüber hinaus wurden zahlreiche staatliche Unternehmen privatisiert und Importzölle drastisch gesenkt.
Das umfassende Reformprogramm führte dazu, dass sich Neuseelands Wirtschaft aus einer desolaten Lage zu einem Erfolgsmodell entwickeln konnte, betonte der Botschafter. Gerade einmal ein Prozent der Agrarbetriebe verschwanden vom Markt, der Rest nahm die Herausforderungen der Marktwirtschaft an. Zwischen 1986 und heute hat sich die Arbeitslosigkeit im Land fast halbiert und die Produktivität verdoppelt. Gleichzeitig sind die Staatsschulden anteilig am Bruttoinlandsprodukt auf die Hälfte gesunken, die Landwirtschaft zählt zu den produktivsten der Welt.
Vorreiter auch beim Freihandel
Neuseeland, das stark vom Export von Agrarprodukten abhängig ist, setzt bis heute auf Freihandel. Beim Abschluss von Freihandelsabkommen nimmt der Inselstaat daher eine Vorreiterrolle ein und hat solche Handelszonen unter anderem mit Australien, China und den ASEAN-Staaten vereinbart. Das kleine Land trug eine führende Rolle bei den Verhandlungen zum TPP-Abkommen, das 2016 in Auckland unterzeichnet wurde. Derzeit laufen die öffentlichen Konsultationen für ein Freihandelsabkommen mit der Europäischen Union.