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Ildar Dadin hält Nemtsovs Vermächtnis aufrecht

Gruppenbild von der Preisverleihung. Bild: Stiftung für die FreiheitGruppenbild von der Preisverleihung. Bild: Stiftung für die Freiheit
13.06.2017

Die Boris-Nemtsov-Stiftung und die Stiftung für die Freiheit haben den Boris-Nemtsov-Preis 2017 an den russischen Aktivisten Ildar Dadin verliehen. In seiner Laudatio hob EU-Parlamentsvize Alexander Graf Lambsdorff hervor, wie viel Mut nötig sei, um in der russischen Gesellschaft den Kampf für die Bürgerrechte zu bestreiten, und begrüßte seinen Freispruch durch das Oberste Gericht Russlands als Zeichen der Hoffnung. Dadin führe weder eine große politische Bewegung, noch sei er eine wirtschaftlich mächtige Figur, erläuterte Lambsdorff im DW-Interview. "Er ist ein normaler Bürger, der die Rechte wahrnehmen will, die ihm nach der Verfassung zustehen."

Die Massenverhaftungen bei Anti-Korruptions-Protesten am russischen Nationalfeiertag seien Anlass zur Sorge, aber insgesamt gebe die Lage im Land Grund zur Hoffnung, so Lambsdorff weiter. "Es ist klar, dass die Jungen es sind, die die Fackelträger für die Ideen von Liberalismus, Ehrlichkeit und sauberes Regieren sind. Es gibt eine universelle Erkenntnis der Jungen durch ganz Russland, dass etwas sich verändern und verbessern muss."

Auch das Gerichtsurteil zur Freilassung Dadins sei hoffentlich ein Zeichen, dass die Justiz künftiger abhängiger und im Interesse der Bürger agieren werde, gab Lambsdorff zu bedenken. Dadin sei "ein mutiger Mann, ein Bürger, der das Oberste Gericht zu einer echt außergewöhnlichen Entscheidung bewegt hat". Der EU-Parlamentsvize appellierte an den Westen, die russische Regierung zu mehr Toleranz gegenüber Dissidenten aufzufordern und die Zivilgesellschaft bei ihrem Streben nach bürgerlichen Freiheiten zu unterstützen.

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