01.02.2003FDP-FraktionAußenpolitik

HOYER: FDP fordert von EKD Entschuldigung

BERLIN. Zu den Äußerungen des Ratsvorsitzenden der EKD, Manfred Kock, erklärt der stellvertretende Vorsitzende und Sprecher für Internationale Politik der FDP-Bundestagsfraktion, Werner HOYER:

Die Äußerungen des EKD-Ratsvorsitzenden sind völlig inakzepabel und maßlos. Für die FDP fordere ich die EKD dazu auf, zu einer sachlichen Debatte zurückzukehren. Der EKD-Ratsvorsitzende muss sich von seiner Wortwahl distanzieren und sich öffentlich entschuldigen.
Es ist unerträglich, wenn Vertreter der Evangelischen Kirche das Maß verlieren und unseren amerikanischen Freunden - bei allen Meinungsunterschieden in der Irak-Politik - mangelnden Friedenswillen unterstellen. Offebar hat die EKD nicht erkannt, wer der eigentliche Agressor ist. Es ist der irakische Diktator, der die Menschen in seinem eigenen Land umbringt und andere Staaten bedroht.
Die Evangelische Kirche läuft Gefahr, den gleichen Fehler wie Anfang der 80er Jahre bei der Debatte über den NATO-Doppelbeschluss zu begehen. Mit einer moralisierenden Überheblichkeit hat sie damals den politisch falschen Weg gewiesen. Sie hat zu spät erkannt, dass der NATO-Doppelbeschluss den Weg für eine Politik der Entspannung geebnet hat, an dessen Ende die friedliche Vereinigung Deutschlands stand. Die EKD sollte deshalb aus der Vergangenheit lernen.

Holger Schlienkamp - Telefon 0172 - 6592428

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