09.08.2005FDP

HOMBURGER appelliert an Kernkraftwerksbetreiber: Gewinne reinvestieren

Berlin. Zu der aktuellen Diskussion über mögliche Laufzeitverlängerungen für deutsche Kernkraftwerke erklärt das FDP-Präsidiumsmitglied BIRGIT HOMBURGER:

"Es ist bemerkenswert, daß der Präsident des Deutschen Atomforums betont, daß sich die Energieversorgungsunternehmen (EVU) vertragstreu verhalten wollen. Sich vertragstreu zu verhalten, ist eine pure Selbstverständlichkeit.

Die EVU haben den sogenannten Atomkonsens inklusive Begrenzung der Restlaufzeiten ihrer Kernkraftwerke unterschrieben. Diese Vereinbarung bleibt zunächst gültig, auch wenn die Bundesregierung wechselt. Welche Änderungen zu welchen Konditionen vereinbart werden können, wird zu gegebener Zeit zu entscheiden sein.

Für die FDP steht außer Frage, daß Laufzeiten von Kernkraftwerken nicht politisch-ideologisch zu entscheiden sind, sondern primär nach Erfordernissen der Sicherheitstechnik. Längere Laufzeiten der Kernkraftwerke bedeuten höhere Renditen für die Energieversorger. Im Gegenzug für Laufzeitverlängerungen erwarte ich deshalb, daß angemessene Investitionen in die Modernisierung des Kraftwerksparks getätigt werden. So können alte durch neue, effizientere Kraftwerke ersetzt und hohe Treibhausgas-Einsparpotentiale realisiert werden.

Ökologisch sinnvoll wäre es, die zusätzlichen Gewinne in die Erneuerung des Kraftwerksparks zu investieren. Rund 45 Prozent der installierten Steinkohlekraftwerksleistung in Deutschland ist älter als 30 Jahre. Bei einer mittleren Lebensdauer der Kraftwerke von 40 Jahren zeichnet sich ein erheblicher Investitionsbedarf ab. Diese Investitionen bieten ein enormes Potential für Effizienzsteigerungen und damit zur Verringerung von Treibhausgasemissionen."

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