27.02.2003FDP-FraktionGesundheitspolitik

HEINRICH: Globale Katastrophe droht

BERLIN. Zum Auftakt des Kongresses für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin erklärt der Berichterstatter für Gesundheit im Bundestagsausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung der FDP-Bundestagsfraktion, Ulrich HEINRICH:

Die Folgen der Immunschwäche nehmen äußerst dramatische Entwicklungen an. Ganze Regionen drohen zusammenzubrechen. Weltweit sind etwa 42 Millionen Menschen mit HIV/AIDS infiziert, 30 Millionen davon allein im südlichen Afrika. Dort sind bereits 30 bis 40 Prozent der Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter mit HIV/Aids infiziert. Die Zahl steigt ständig an und hat dramatische Folgen. Ohne Landarbeiter können die Menschen nicht mit Lebensmitteln versorgt werden, ohne Lehrer fehlt jede schulische Bildung. Keine Nahrung, keine Bildung, keine Zukunft.
Diese Entwicklung wird auch nicht ohne Folgen für die Industrieländer bleiben. Die Bundesregierung muss dieser Dimension von HIV/Aids stärker Rechnung tragen.
Der Globale Aids Fond schätzt, dass zur Bekämpfung der Immunschwäche allein in diesem Jahr 7,4 Milliarden Euro notwendig sind. Derzeit werden weltweit jedoch nur ca. 1,3 Milliarden Euro bereitgestellt. Es klingt wie eine Verhöhnung, wenn auf europäischer Ebene 21 Milliarden Euro für Entwicklungsprojekte nicht ausgegeben werden, weil die bürokratischen Hürden zu hoch sind. Ich fordere die Bundesregierung auf, sich auf EU-Ebene dafür einzusetzen, dass ein Teil dieser Gelder umgeschichtet und für die Bekämpfung von HIV/Aids sowie zur Beseitigung der Folgen der Immunschwäche verwendet wird. Die Gelder, die über den Globalen Aids Fond ausgegeben werden, kommen zu 100 Prozent der betroffenen Bevölkerung zugute.

Isabella Pfaff - Telefon (0 30) 2 27-5 23 88 - pressestelle@fdp-bundestag.de

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