31.03.2003FDP-FraktionBildungspolitik

HARTMANN: Ergebnisoffene Diskussion um ein längeres Verbleiben aller Kinder im Klassenverband nötig

BERLIN. Anlässlich der Veröffentlichung von Teilergebnissen der IGLU-Studie erklärt der bildungspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Christoph HARTMANN:

Die Ergebnisse der Internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung zeigen im Gegensatz zu den PISA-Resultaten ein erheblich positiveres Bild bei Schülerinnen und Schülern der 4. Klassen.
Die PISA-Studie hatte gezeigt, dass in Deutschland am Schluss der Mittelstufe erheblich weniger gute, aber erheblich mehr schlechte Leistungen als in Vergleichsländern vorliegen. Dieses schlechte Ergebnis wurde noch unterstrichen durch die vergleichsweise viel zu starke Auslese der Schüler in Verbindung mit ihrer sozialen Herkunft.
In der Grundschule sind alle Schüler " gleich welcher Begabung- im Klassenverband zusammen. Die guten Ergebnisse der IGLU-Studie sind in erster Linie ein Verdienst der Grundschullehrerinnen und Lehrer, zu denen ich sie herzlich beglückwünsche.
Die Grundschullehrer arbeiten seit Jahren schon mit vergleichsweise modernen pädagogischen Konzepten: Abwechslungsreicher Unterricht, Gruppenarbeit, Binnendifferenzierung, Hilfen der Kinder untereinander. Die pädagogischen Freiheiten in der Grundschule sind viel ausgeprägter als in der Sekundarstufe 1, in der Schulbürokratie, Lehrpläne und Selektionsdruck die Arbeit der Lehrer einschränken.
Ich fordere als Konsequenz eine ergebnisoffene Diskussion der Frage, ob Kinder aller Begabungen nicht länger als bis zur 4. Klasse im Klassenverband bleiben sollten, wie dies in den erfolgreichen PISA- Ländern jetzt schon der Fall ist.
Die bildungspolitische Diskussion muss sich endlich von den verstaubten Argumenten und den Grabenkämpfen der 70er und 80er Jahre lösen.

Bettina Lauer - Telefon (030) 227 54618 - pressestelle@fdp-bundestag.de

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