20.03.2003FDP-FraktionLandwirtschaft

HAPPACH-KASAN: Zum Internationalen Tag des Waldes

Laut einer Allensbach-Umfrage gehen die meisten Menschen in Deutschland lieber im Wald spazieren als durch Wiesen und Felder.
Dem Schutz insbesondere der Waldböden sollte eine höhere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Die Bodengüte ist für die Entwicklung eines gesunden Waldes ausschlaggebend.
Neben seiner Erholungsfunktion und der Notwendigkeit der Holzproduktion besitzt der deutsche Wald eine Schutzwirkung insbesondere für das Klima sowie für den Wasserhaushalt; darüber hinaus sind die Aspekte des Artenschutzes im Ökosystem Wald nicht zu unterschätzen. Die Waldfläche hat in Deutschland in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen. Statistiken des Deutschen Bundesamtes ergeben, dass der durchschnittliche jährliche Flächenzuwachs hierzulande fast 100 Quadratkilometer beträgt. Derzeit sind ca. 30 Prozent der deutschen Landesfläche mit Wald bedeckt, was einer Bodenfläche von 105.314 Quadratkilometern entspricht. Die weitere Neuwaldbildung insbesondere in den waldarmen Regionen Deutschlands sollte auch weiterhin vorrangiges Ziel sein. Gewinnorientierung und naturgemäße Waldbewirtschaftung sind hierbei kein Widerspruch. Die wirtschaftliche Nutzung der Wälder muss langfristig angelegt sein; Naturwaldareale sollten hierbei mosaikartig in die Nutzwaldbereiche eingefügt sein. Der Mensch darf nicht aus dem Wald ausgegrenzt werden. Die bisherigen Ansätze auf dem Gebiet der Waldpädagogik in Deutschland sind äußerst positiv zu beurteilen und sollten auch zukünftig das ökologische Bewusstsein besonders junger Menschen fördern. Besonderes Gewicht im Forstbau sollte verstärkt auf eine schonende Behandlung der Waldböden gelegt werden. Ergebnisse der aktuellen Bodenzustandserhebung für bundesdeutsche Waldböden belegen, dass ca. 90 Prozent aller Böden eine deutliche Versauerung und Basenverarmung erkennen lassen. Die großräumige Immissionsbelastung der Waldböden zeigt sich an erhöhten Schwermetallgehalten im Humus. In den Bergregionen stellt eine zunehmende Bodenerosion ein hohes Gefährdungspotential dar. Geeignete Maßnahmen zur qualitativen und nachhaltigen Verbesserung der Waldböden, wie z. B. eine behutsame und fachgerechte Bodenkalkung sind zu befürworten. Bei der zukünftigen Neuwaldbildung ist verstärkt auf eine standortgerechte Auswahl von heimischen Baumarten zu achten. Der Anbau von Mischkulturen sollte hierbei noch stärker berücksichtigt werden.

Bettina Lauer - Telefon (0 30) 2 27-5 57 36 - pressestelle@fdp-bundestag.de

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