HAPPACH-KASAN: Marker-Impfstoff gegen die Vogelgrippe mit Hilfe der Gentechnik entwickelt
BERLIN. Zur Diskussion um die Vogelgrippe erklärt die Gentechnikexpertin der FDP-Bundestagsfraktion, Christel Happach-Kasan:
Der von Forschern im Friedrich-Loeffler-Institut auf der Insel Riems entwickelte Impfstoff gegen die Vogelgrippe bietet die Chance, die Seuche einzudämmen. Durch das Impfen der Tiere kann das zurzeit praktizierte Töten der Tiere, das der Eindämmung der Seuche dient, vermieden werden. Die Forscher auf Riems veränderten mit Hilfe gentechnischer Methoden die Erbinformation für ein entsprechendes Virusprotein. Mit diesem Impfstoff ist es möglich, geimpfte Tiere von virusinfizierten Tieren zu unterscheiden. Zur Verhinderung der Ausbreitung der Seuche müssen dann Tiere nicht mehr getötet werden. In der Humanmedizin sind die wesentlichen Infektionskrankheiten des Menschen wie Pocken, Masern, Kinderlähmung, Diphtherie mit Impfstrategien erfolgreich bekämpft und wie das Beispiel der Pocken zeigt, sogar ausgerottet worden. Mit dem auf Riems entwickelten Marker-Impfstoff gegen die Vogelgrippe kann endlich diese Tierseuche mit modernen Methoden bekämpft werden. Impfen statt Töten kann Wirklichkeit werden durch die Anwendung gentechnischer Methoden. Gleichzeitig werden Menschen vor der Ansteckung dieser teilweise lebensbedrohlichen Erkrankung geschützt.
Mit diesem neuartigen Impfstoff hoffen deutsche Forscher, die weltweit verbreitete Geflügelpest in den Griff zu bekommen. Erste Versuchsreihen mit dem Wirkstoff seien erfolgreich abgeschlossen worden, teilte das Forschungsinstitut mit. Versuche haben gezeigt, dass der Impfstoff Hühner gegen Grippeviren schützen kann, die zum Beispiel 2003 für den Ausbruch der Geflügelpest in den Niederlanden verantwortlich waren oder die derzeit in Südostasien für eine neue Grippewelle sorgten.
Für die FDP zeigt das Beispiel erneut, dass gentechnische Methoden für den Tierschutz und die Gesundheit der Menschen einen Gewinn bedeuten. Die von Gentechnikgegnern hervorgehobenen angeblichen Risiken sind in der Gegenüberstellung zu den Vorteilen marginal und in jedem Fall beherrschbar.
Susanne Bühler
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