HAPPACH-KASAN: FDP fordert von Bundestagspräsident Thierse Klarstellung: Woher stammt das Fensterholz?
BERLIN. Zu den Vorwürfen von Greenpeace, Holz von Fenstern für Gebäude des Bundestages soll aus illegalem Einschlag stammen, erklärt die forstpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, Christel HAPPACH-KASAN:
Worte und Taten klaffen bei Rot-Grün weit auseinander. Rot-Grün lobt sich selbst für ihre Absicht, ausschließlich FSC - (Forest Stewardchip Council) zertifiziertes Holz in Gebäuden des Bundes verwenden zu wollen. Doch nun kommt heraus, dass möglicherweise die Bewährungsprobe bei der Holzbeschaffung für Gebäude des Bundes in der Hauptstadt nicht bestanden wurde. Bei Nachprüfung der Vorwürfe durch die FDP verfestigt sich der Eindruck, dass das Merantiholz der Fenster vermutlich aus Indonesien stammt. Letzte Gewissheit kann nur die Bundestagsverwaltung geben.
Der WWF (World Wildlife Fund) hat in seiner aktuellen, umfangreichen Studie "Heiße Ware" Tropenholz" herausgestellt, dass insbesondere aus Indonesien Holz aus illegalem Einschlag nach Deutschland eingeführt wird. Alle Fraktionen des Deutschen Bundestages sind sich einig darin, dass dies unterbunden werden muss. Über die Wege gibt es unterschiedliche Vorstellungen. Die Bundesregierung hat in der Beantwortung einer großen Anfrage festgestellt, dass es nicht möglich ist, ein Einfuhrverbot zu erlassen. Der Entwurf des Urwaldschutzgesetzes ist ungeeignet, da er zu bürokratisch ist. Die FDP appelliert an die Unternehmen des Holzhandels, sich ihrer Verantwortung gegenüber der nachhaltigen Nutzung von Wäldern und gegenüber ihren Kunden noch stärker bewusst zu sein und sich über die Legalität des von ihnen gehandelten Holzes genau zu informieren. Nur eine nachhaltige Forstwirtschaft gewährleistet, dass uns der nachwachsende Rohstoff Holz auch in Zukunft zur Verfügung steht. Urwälder bedürfen des besonderen Schutzes.
Für die FDP ist bei der Beschaffung von Holz entscheidend, dass dies aus legalem Holzeinschlag stammt. Es gibt acht von der FAO (Food and Agriculture Organization) anerkannte Forstsiegel, die dies glaubwürdig bestätigen können. Zu diesen Forstsiegeln gehört das FSC-Siegel, es ist jedoch nicht das einzige und auch nicht das einzig glaubwürdige Siegel. Die von Verbänden geforderte alleinige Anerkennung des FSC-Siegels hält die FDP für falsch, weil dies dem FSC eine Monopolstellung geben und gleichzeitig die sehr anerkennenswerte Arbeit der anderen Siegelgeber damit diskriminiert würde. Die FDP hält die Verwendung von Merantiholz für akzeptabel, sofern sein legaler Einschlag sicher belegt ist.
Die FDP fordert Bundestagspräsident Wolfgang Thierse auf darzustellen, in welcher Weise sich die Bundestagsverwaltung bei der Beschaffung des Fensterholzes vergewissert hat, dass das Holz aus legalem Einschlag stammt. Weiter soll dargestellt werden, auf welcher Entscheidungsgrundlage die Mitglieder der Baukommission entschieden haben. Die Bundestagsverwaltung muss die Entscheidungen der Baukommission sorgfältig vorbereiten und bereits in der Vorlage die legale Beschaffung des Holzes abgeklärt haben.
Knut Steinhäuser
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