20.06.2005FDP-FraktionForschungspolitik

HAPPACH-KASAN: Chancen der Gentechnik sind Chancen für neue Arbeitsplätze

BERLIN. Zu den Meldungen, dass Franz Müntefering in der Debatte um die Gentechnik zu mehr Risikobereitschaft aufgerufen hat, erklärt die Gentechnik-Expertin der FDP-Bundestagsfraktion, Christel HAPPACH-KASAN:

Der SPD-Parteivorsitzende Franz Müntefering hat das Thema nach 10 Jahren Diskussion um die Gentechnik noch immer nicht verstanden: Vor bereits 32 Jahren wurde der erste transgene Organismus gezüchtet, ein Bakterium. Prüfverfahren und Genehmigungsvorschriften für mit gentechnischen Methoden gezüchtete Organismen sind längst installiert. Sie gewährleisten, dass diese Mikroorganismen und Pflanzensorten genauso sicher für Mensch und Umwelt sind wie die mit herkömmlichen Verfahren gezüchteten Mikroorganismen und Pflanzensorten. Jetzt geht es darum, die Chancen dieses Zuchtverfahrens auch in Deutschland zu nutzen: für Kulturpflanzen, die mit geringerem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln auskommen, Beispiel: Bt-Mais. Für die Produktion von Pflanzenölen, die durch Anreicherung von lebenswichtigen Fettsäuren besondere Vorteile für die Ernährung bieten, Beispiel: Rapsöle. Für nachwachsende Rohstoffe, die an die Erfordernisse der industriellen Verarbeitung angepasst sind, Beispiel: Kartoffelstärke. Für Mikroorganismen, die effizient und kostengünstig Zusatzstoffe für Nahrungs- und Futtermittel produzieren, wie Aminosäuren, Vitamine, Enzyme. Die wissenschaftliche Forschung in Deutschland hat Weltniveau. Die Nutzung des Forschungsstandes für die Wertschöpfung in Deutschland, für die Schaffung neuer Arbeitsplätze ist von der rot-grünen Regierung kontinuierlich ausgebremst worden. Die SPD hat dieses sehenden Auges zugelassen. Der Kurswechsel der SPD ist überfällig.

Knut Steinhäuser
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