17.10.2016Ab 2030 nur noch Elektroautos? Aus Sicht von FDP-Chef Christian Lindner geht die Diskussion über eine Verkehrswende in die falsche Richtung. Statt Verbotsdenken fordert er bessere Rahmenbedingungen für Forschung und Innovation. Es stelle sich die Frage, ob der vollelektrische Antrieb künftig überhaupt die effizienteste Form sein werde, oder ob sich eher Wasserstoff-, Hybrid- oder Brennstoffzellentechnologien durchsetzen würden. "Das wird man nicht dadurch ermitteln, dass der Staat eine bestimmte Technologie im nationalen Alleingang komplett verbietet und die andere mit mehreren Hundert Millionen Euro subventioniert – wie etwa für unsinnige Kaufprämien für Elektroautos", verdeutlichte er im Gastbeitrag für die "Welt am Sonntag".
"Innovation lässt sich nur sehr bedingt durch den Staat diktieren", so der FDP-Chef weiter. "Staatliche Planungseuphorie kostet Geld und verstellt experimentelle Alternativen." Fortschritt werde hingegen befördert, wenn Forscher und Entwickler gute Rahmenbedingungen und technologieoffene Förderprogramme vorfänden. "Deshalb passt es nicht in unsere freiheitliche Wirtschaftsordnung, den Verbrauchern vorzuschreiben, mit welchen Fahrzeugen sie sich fortbewegen", unterstrich er.
Lindner kritisierte den neuen Furor gegen das Auto und die Forderungen der Grünen, nach 2030 keine neuen Fahrzeuge mehr mit Verbrennungsmotor zuzulassen. "Die Klimapolitik der Grünen ist damit auf dem besten Weg, sich endgültig vom gesunden Menschenverstand zu verabschieden. Denn ein rasches und generelles Verbot von Benzin- und Dieselmotoren ist ökonomisch schädlich, ökologisch fragwürdig und praktisch unmöglich", stellte er klar.
Der FDP-Chef verwies außerdem darauf, dass selbst Elektrofahrzeuge nicht unbedingt emissionsfrei betrieben würden. "Der Strom in Deutschland wird noch über Jahrzehnte aus Kohle- und Gaskraftwerken gewonnen. Je nachdem, wie der Energiemix 2030 aussieht, hat der hocheffiziente Verbrennungsmotor dann möglicherweise sogar eine bessere Klimabilanz", gab er zu bedenken. Durch den Einsatz von synthetischen Kraftstoffen könne der Verbrennungsmotor mittel- und langfristig sogar klimaneutral funktionieren. "Angesichts der rasanten technologischen Entwicklung ist es geradezu vermessen, wenn selbst Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt den Verbrennungsmotor als Übergangstechnologie abtut", führte Lindner aus.
Grüne Kampagne gegen den Verbrennungsmotor ist kontraproduktiv
Christian Lindner warnt vor grünen Verbotsfantasien beim Thema MobilitätAb 2030 nur noch Elektroautos? Aus Sicht von FDP-Chef Christian Lindner geht die Diskussion über eine Verkehrswende in die falsche Richtung. Statt Verbotsdenken fordert er bessere Rahmenbedingungen für Forschung und Innovation. Es stelle sich die Frage, ob der vollelektrische Antrieb künftig überhaupt die effizienteste Form sein werde, oder ob sich eher Wasserstoff-, Hybrid- oder Brennstoffzellentechnologien durchsetzen würden. "Das wird man nicht dadurch ermitteln, dass der Staat eine bestimmte Technologie im nationalen Alleingang komplett verbietet und die andere mit mehreren Hundert Millionen Euro subventioniert – wie etwa für unsinnige Kaufprämien für Elektroautos", verdeutlichte er im Gastbeitrag für die "Welt am Sonntag".
"Innovation lässt sich nur sehr bedingt durch den Staat diktieren", so der FDP-Chef weiter. "Staatliche Planungseuphorie kostet Geld und verstellt experimentelle Alternativen." Fortschritt werde hingegen befördert, wenn Forscher und Entwickler gute Rahmenbedingungen und technologieoffene Förderprogramme vorfänden. "Deshalb passt es nicht in unsere freiheitliche Wirtschaftsordnung, den Verbrauchern vorzuschreiben, mit welchen Fahrzeugen sie sich fortbewegen", unterstrich er.
Verbot von Verbrennungsmotoren wäre schädlich und unpraktisch
Lindner kritisierte den neuen Furor gegen das Auto und die Forderungen der Grünen, nach 2030 keine neuen Fahrzeuge mehr mit Verbrennungsmotor zuzulassen. "Die Klimapolitik der Grünen ist damit auf dem besten Weg, sich endgültig vom gesunden Menschenverstand zu verabschieden. Denn ein rasches und generelles Verbot von Benzin- und Dieselmotoren ist ökonomisch schädlich, ökologisch fragwürdig und praktisch unmöglich", stellte er klar.
Der FDP-Chef verwies außerdem darauf, dass selbst Elektrofahrzeuge nicht unbedingt emissionsfrei betrieben würden. "Der Strom in Deutschland wird noch über Jahrzehnte aus Kohle- und Gaskraftwerken gewonnen. Je nachdem, wie der Energiemix 2030 aussieht, hat der hocheffiziente Verbrennungsmotor dann möglicherweise sogar eine bessere Klimabilanz", gab er zu bedenken. Durch den Einsatz von synthetischen Kraftstoffen könne der Verbrennungsmotor mittel- und langfristig sogar klimaneutral funktionieren. "Angesichts der rasanten technologischen Entwicklung ist es geradezu vermessen, wenn selbst Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt den Verbrennungsmotor als Übergangstechnologie abtut", führte Lindner aus.