FDPSchulpolitik

Grün-Schwarz darf G9-Schulversuch nicht verlängern

Timm KernTimm Kern warnt davor, den 'G9-Schulversuch' zu verlängern
11.10.2016

Zum Vermächtnis der vormaligen grün-roten Koalition in Baden-Württemberg gehört die Gerechtigkeitsmisere an den Gymnasien, die sie mit ihrem G9-Kompromiss verursacht hat. Statt den 'G9-Schulversuch' auslaufen zu lassen, will ihn Grün-Schwarz allerdings jetzt auch noch verlängern. "Sie wählt damit die ungerechteste Variante", kritisierte FDP-Landtagsfraktionsvize Timm Kern. Er warb für das FDP-Konzept, das für eine faire Ressourcenzuteilung an allen Schulen sorgen soll.

Die Probleme mit dem aktuellen Modell verdeutlichte zuletzt die Forderung des Philologenverbands nach einer grundsätzlichen Wahlfreiheit zwischen G8 und G9. "In einem Punkt hat der Philologenverband Recht", betonte Kern. Der faule Kompromiss einer Rückkehr zu G9 an 44 Standorten im Rahmen eines 'Schulversuchs' habe sich als unsinnig und unfair erwiesen, unter anderem, weil die ausgesuchten Schulen mit zusätzlichen Jahreswochenstunden privilegiert worden seien.

Gymnasien sollen mehr Freiräume erhalten

Die FDP/DVP-Fraktion stehe nach wie vor zum achtjährigen Gymnasium, das bei effizienter Organisation einen raschen Erwerb des Abiturs ermögliche, erläuterte der FDP-Bildungsexperte. "Die neunjährige Alternative sind für uns die Beruflichen Gymnasien. Sie führen seit langem zahlreiche Schüler mit Mittlerer Reife in drei Jahren zum Abitur", so Kern. Er erinnerte daran, dass die FDP einen Vorschlag erarbeitet habe, um allen Beteiligten gerecht zu werden. "Leider zeigte weder Grün-Rot noch Grün-Schwarz Interesse für unser Konzept", rügte er die Blockadehaltung der Landesregierung.

Der FDP-Vorschlag sieht vor, allen Gymnasien in Baden-Württemberg die gleiche Personalausstattung sowie die Möglichkeit einzuräumen, die ihnen zugewiesenen Jahreswochenstunden wahlweise auch auf neun Jahre zu verteilen. "So könnten die Gymnasien einen Stundenplan mit mehr Freiräumen für jene Schüler anbieten, die sich am Nachmittag intensiv ihren Interessen, wie Musik, Sport oder Ehrenamt, widmen wollen", führte Kern aus.

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