FDPRentenpolitik

Große Koalition verspielt Vertrauen der Jungen

Konstantin KuhleKonstantin Kuhle kritisiert die Rentenpolitik der Großen Koalition
18.10.2016

Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) möchte, dass die junge Generation Vertrauen in die gesetzliche Rente hat. Allerdings gibt es für junge Menschen kaum Anlass dazu, stellt Konstantin Kuhle fest. Der politische Wortbruch gegenüber den Jungen sei inzwischen an der Tagesordnung, kritisiert der JuLi-Chef im Gastbeitrag für den "Weser-Kurier" mit Blick auf steigende Beiträge, die die Folge von Rente mit 63 und Mütterrente sein werden. Kuhle fordert, den Anpassungsdruck an den demografischen Wandel fair zwischen den Generationen zu verteilen, statt Wahlgeschenke zu verteilen und künftige Generationen zur Kasse zu bitten.

Der aufkeimende Wahlkampf verheiße schon jetzt nichts Gutes, warnt Kuhle. "Kürzlich forderte CSU-Chef Seehofer bereits eine weitere Anhebung der Mütterrente nach der Bundestagswahl. Die Zeche wird die Enkelgeneration bezahlen." Das Vertrauen in die gesetzliche Rente werde auch deshalb weiter schwinden. "Oder hat die Politik möglicherweise gar kein Interesse am Vertrauen der jungen Generation, weil der Anteil älterer Wähler immer weiter steigt?"

Der Juli-Chef ruft die Bundesarbeitsministerin auf, deutlich zu machen: Das gesetzliche Rentenniveau müsse weiter sinken, wenn immer weniger Arbeitnehmer für immer mehr Rentner bezahlen sollten. "Aus diesem Grund müssen die anderen Bestandteile der Altersvorsorge gestärkt werden: Betriebliche Modelle und vor allem die kapitalgedeckte Versicherung jedes Einzelnen", führt er aus.

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