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Freunde des Dienstleistungshandels

Hand auf einer ComputermausTiSA hat mit ähnlichen Problemen zu kämpfen wie TTIP
11.02.2016

Der Freihandel hat mit Imageproblemen zu kämpfen. Stiftungsexperte Håvard Sandvik analysiert die Stellungnahme des Europaparlaments zum Trade in Services Agreement (TiSA). Gegenwärtig verhandeln 23 Mitgliedern der Welthandelsorganisation (WTO), darunter auch die EU, über ein Abkommen über den Handel mit Dienstleistungen. Die Liberalen im Europaparlament befürworteten das Abkommen, allerdings mahnten sie mehr Transparenz an, berichtet Sandvik.

Die Länder, die aktuell über TiSA am Verhandlungstisch sitzen, seien gemeinsam für 70 Prozent des weltweiten Handels mit Dienstleistungen verantwortlich, erläuterte Sandvik. Das Abkommen soll Märkte öffnen, die Regelungen in Bereichen wie Lizensierung, Finanzdienstleistungen, Telekommunikation, elektronischer Handel und Seeverkehr sowie die grenzüberschreitende Arbeitnehmermobilität im Dienstleistungssektor verbessern.

"Käme es zu einem Abkommen, das ausländische Märkte für europäische Dienstleister öffnete, so könnte hiervon ein Wachstums- und Beschäftigungsschub ausgehen", erklärte Sandvik. Die Verbraucher bekämen mehr Auswahl, bessere Leistungen und niedrigere Preisen. "Technologie und Digitalisierung im Dienstleistungsbereich macht der Export von Dienstleistungen einfacher und hochtechnologische Wirtschaften wie Deutschland würden davon profitieren", gab der Stiftungsexperte zu bedenken.

Auch bei diesem Abkommen auf populistischen Euroskeptizismus zu setzen und die Mitwirkung und Verantwortung der demokratisch gewählten Europa-Parlamentarier kleinzureden, sei "ein Spiel mit dem Feuer, weit über Handelsabkommen hinaus", warnte Sandvik. "Allerdings bleibt das Problem der mangelnden Transparenz gegenüber den nationalen Parlamenten bestehen. Hier muss es aus liberaler Sicht Fortschritte geben."

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