03.12.2015Die CDU will die Entscheidungsfreiheit der Frau angeblich schützen – indem sie die selbst einschränkt. Anders lässt sich ein Antrag an den CDU-Bundesparteitag in Karlsruhe, das "Social Freezing" von Eizellen zu verbieten, kaum erklären. FDP-Chef Christian Lindner sprach sich gegen ein Verbot aus. "Frauen sollten möglichst selbst über ihr Leben und ihre Familienplanung bestimmen können", verdeutlichte er gegenüber der "Rheinischen Post".
Wenn es nach den Antragstellern geht, sollten Frauen in Deutschland nicht mehr die Möglichkeit haben, allein aus "personalpolitischen" oder "unternehmensstrategischen" Gründen ihre Eizellen einfrieren zu lassen. Die Christdemokraten meinen im Antrag, dass diese Option von betrieblicher Seite gefordert und die Entscheidungsfreiheit der Frau so beschnitten werden könnte. "Druck vom Arbeitgeber muss ausgeschlossen sein, aber ein Verbot schießt völlig über das Ziel hinaus", stellte Lindner hingegen klar. Für die Freien Demokraten ist diese Option eher optimistisch zu betrachten, indem sie berufstätigen Frauen dabei hilft, ihre individuellen Lebensträume zu verwirklichen.
Die gesellschaftliche Debatte über das selbst ausgesuchte Social Freezing – im Gegensatz zu ähnlichen Vorsorgemaßnahmen bei Krebspatienten – entbrannte vor knapp einem Jahr, als US-amerikanische Weltkonzerne wie Apple und Facebook Schlagzeilen mit entsprechenden Angeboten für Mitarbeiterinnen machten.
Letztendlich führen Leistungskultur und pragmatische Realitäten in vielen Branchen sowie in der akademischen Welt dazu, dass Frauen ihren Kinderwunsch auf die lange Bank schieben. Indem sie die Kosten des Verfahrens übernahmen, wollten einige Unternehmen finanzielle Barrieren für ihre weiblichen Arbeitskräfte abbauen und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf stärken.
Das Phänomen löste allerdings auch Ängste aus, insbesondere in Deutschland, wo die Möglichkeiten der Reproduktionsmedizin ohnehin stärker eingeschränkt sind. Im Oktober 2014 stellte sich die Hamburger FDP-Chefin Katja Suding der Angstmache entgegen und erläuterte die Vorteile des Verfahrens. "Social Freezing ist eine gute Möglichkeit, finde ich. Es kann Frauen/Paaren den Druck nehmen, Kinder und Karriere gleichzeitig zu schaffen. Wenn ich nicht schon zwei Kinder hätte, ich würde darüber nachdenken", schrieb sie auf Facebook.
Frauen können selbst entscheiden
Die FDP lehnt ein pauschales Verbot des "Social Freezing" abDie CDU will die Entscheidungsfreiheit der Frau angeblich schützen – indem sie die selbst einschränkt. Anders lässt sich ein Antrag an den CDU-Bundesparteitag in Karlsruhe, das "Social Freezing" von Eizellen zu verbieten, kaum erklären. FDP-Chef Christian Lindner sprach sich gegen ein Verbot aus. "Frauen sollten möglichst selbst über ihr Leben und ihre Familienplanung bestimmen können", verdeutlichte er gegenüber der "Rheinischen Post".
Wenn es nach den Antragstellern geht, sollten Frauen in Deutschland nicht mehr die Möglichkeit haben, allein aus "personalpolitischen" oder "unternehmensstrategischen" Gründen ihre Eizellen einfrieren zu lassen. Die Christdemokraten meinen im Antrag, dass diese Option von betrieblicher Seite gefordert und die Entscheidungsfreiheit der Frau so beschnitten werden könnte. "Druck vom Arbeitgeber muss ausgeschlossen sein, aber ein Verbot schießt völlig über das Ziel hinaus", stellte Lindner hingegen klar. Für die Freien Demokraten ist diese Option eher optimistisch zu betrachten, indem sie berufstätigen Frauen dabei hilft, ihre individuellen Lebensträume zu verwirklichen.
Hintergrund
Die gesellschaftliche Debatte über das selbst ausgesuchte Social Freezing – im Gegensatz zu ähnlichen Vorsorgemaßnahmen bei Krebspatienten – entbrannte vor knapp einem Jahr, als US-amerikanische Weltkonzerne wie Apple und Facebook Schlagzeilen mit entsprechenden Angeboten für Mitarbeiterinnen machten.
Letztendlich führen Leistungskultur und pragmatische Realitäten in vielen Branchen sowie in der akademischen Welt dazu, dass Frauen ihren Kinderwunsch auf die lange Bank schieben. Indem sie die Kosten des Verfahrens übernahmen, wollten einige Unternehmen finanzielle Barrieren für ihre weiblichen Arbeitskräfte abbauen und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf stärken.
Das Phänomen löste allerdings auch Ängste aus, insbesondere in Deutschland, wo die Möglichkeiten der Reproduktionsmedizin ohnehin stärker eingeschränkt sind. Im Oktober 2014 stellte sich die Hamburger FDP-Chefin Katja Suding der Angstmache entgegen und erläuterte die Vorteile des Verfahrens. "Social Freezing ist eine gute Möglichkeit, finde ich. Es kann Frauen/Paaren den Druck nehmen, Kinder und Karriere gleichzeitig zu schaffen. Wenn ich nicht schon zwei Kinder hätte, ich würde darüber nachdenken", schrieb sie auf Facebook.