FDPKlimaneutrale Autos

FDP spricht sich für klimaschonende E-Fuels aus

Auto vor WieseUm die Mobilitäts- und Energiewende zu schaffen brauchen wir Technologieoffenheit.
10.07.2019

Die Diskussion um eine klimaschonende Verkehrswende ist in vollem Gange. Immer häufiger wird auch über Alternativen zur batteriegetriebenen Elektromobilität berichtet, beispielsweise E-Fuels und Brennstoffzellen. E-Fuels können so ziemlich alles, was in der Energiewelt wichtig ist: Autos, Lastkraftwagen, Schiffe oder Flugzeuge antreiben, Heizkessel oder Kraftwerksturbinen befeuern. Auch als Rohstoff in der Industrie sind sie einsetzbar. FDP-Präsidiumsmitglied Michael Theurer begrüßt daher diese Entwicklung: "Wir werben seit Jahren intensiv für Technologieoffenheit. Es gibt nicht nur einen Weg zum Klimaschutz. Forschung und Innovation sind Trumpf."

E-Fuels sind klimaneutral

In vielen Konzepten zur Energiewende spielt der Umstieg auf batteriegetriebene Elektroautos eine zentrale Rolle. Doch bisher fehlen die Netze, insbesondere um den Strom von Nord- nach Süddeutschland zu transportieren. Wegen der im Vergleich zu Kernkraft oder Kohleverstromung weniger konstanten Stromproduktion der Erneuerbaren fehlen außerdem Speicherkapazitäten – teilweise müssen deutsche Stromerzeuger sogar dafür bezahlen, ihren Strom zur Verfügung zu stellen. Gerade in diesen Zeiten hoher Bereitstellung erneuerbarer Energien kommen sogenannte E-Fuels und Brennstoffzellen ins Spiel: Mit dem überschüssigen Strom kann aus Wasser Wasserstoff erzeugt werden.

Dieser kann dann entweder dazu verwendet werden, um mittels Brennstoffzelle einen Elektromotor anzutreiben, oder zusammen mit CO2 aus der Luft zur Herstellung klassischer Treibstoffe verwendet werden – diese "erneuerbaren Treibstoffe" nennt man dann E-Fuels. Diese E-Fuels verbrennen klimaneutral – sie setzen nur das CO2 frei, das beim Herstellen der Luft entnommen wurde.

Bisher haben diese zwar einen geringeren Wirkungsgrad, als wenn direkt am Erzeugungsort ein batteriegetriebenes Elektroauto aufgeladen wird. Doch sie haben einige andere Vorteile. "E-Fuels sind klimaneutral und können ohne viel neue Infrastruktur eingesetzt werden. Es wäre doch klimapolitischer Unsinn, Millionen Verbrenner zu verschrotten und bei der Herstellung der Ersatzautos direkt wieder Unmengen an CO2 auszustoßen. Mit E-Fuels kann schon heute eine deutliche CO2 Reduktion erreicht werden", konstatiert FDP-Präsidiumsmitglied Michael Theurer.

Bundesregierung führt uns in eine Sackgasse

Die Brennstoffzelle könnte hingegen perspektivisch eine ernsthafte Konkurrenz zur Batterie werden. Zwar wäre hierfür auch eine neue Infrastruktur notwendig. Doch viele Kritikpunkte am Batterieauto treffen hier nicht zu: Die Tankzeiten entsprechen dem klassischen Verbrenner, Reichweiten über 600 Kilometer sind schon heute kein Problem und die Abfallprodukte einer Brennstoffzelle sind problemlos recyclebar. Auch die Verwüstung ganzer Landstriche in Chile und unwürdige Abbaubedingungen etwa für Kobalt im Kongo sind hier kein Thema. Unter dem Strich könnte dies die bessere und umweltfreundlichere Lösung sein.

Theurer: "Wir wissen heute nicht, was die Forschung morgen ergibt. Doch wenn selbst China – das viele der benötigten Materialien selbst herstellen kann – wegen der Umweltprobleme des Batterieautos beim Gewinnen der Schwermetalle und Entsorgen der giftigen Abfälle zunehmend auf die Brennstoffzelle setzt, sollte uns das zu denken geben. Die Bundesregierung führt uns in eine Sackgasse. Das ist fatal für den Autostandort Deutschland.“

Emissionshandel auch auf den Sektor Verkehr ausbauen

Die Produzenten von E-Fuels beschweren sich etwa, dass sie bei der Eigenversorgung mit Erneuerbaren Energien die volle EEG-Umlage bezahlen müssen. Theurer findet das unsinnig: "Der Gesetzgeber muss für faire Rahmenbedingungen sorgen. Statt der bürokratischen und teilweise kontraproduktiven EEG-Umlage wäre es sinnvoller, den Emissionshandel auch auf den Sektor Verkehr auszubauen und so etwa das bei der Herstellung der E-Fuels der Luft entzogene CO2 entsprechend zu vergüten."

Wenn faire Rahmenbedingungen vorherrschen, wird sich letztlich am Markt entscheiden, welche Technologie sich durchsetzt. Theurer verlangt: "Die Mobilitätsbedürfnisse der Kunden müssen erfüllt werden. Bisher muss man mit einem batteriegetriebenen Elektroauto deutliche Abstriche machen. Der Verzichts- und Verbotsideologie setzen wir Fortschritt und Innovation entgegen. Echter Wettbewerb wird dazu führen, dass Klimaschutz und Kundenbedürfnisse erfüllt werden können. Wir müssen Ökologie und Ökonomie zusammenführen!"

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