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FDP für ein zweites Bildungssystem für das ganze Leben

Student am SchreibtischDie FDP schlägt in ihrem Wahlprogramm ein „Midlife-Bafög“ vor, um Menschen in der Mitte des Lebens bei der beruflichen Weiterbildung zu unterstützen.
01.07.2021

Weiterbildung gilt angesichts der schrumpfenden Bevölkerung als zentraler Schlüssel für die Wirtschaft im Digitalzeitalter und um den steigenden Fachkräftemangel zu bekämpfen. Doch das System der Weiterbildung in Deutschland zeigt laut einer OECD-Studie zufolge im internationalen Vergleich Schwächen. Die FDP schlägt dazu in ihrem Wahlprogramm ein „Midlife-Bafög“, mit speziellen Bildungskonten und einer Online-Plattform für Weiterbildungsangebote, vor, um Menschen in der Mitte des Lebens bei der beruflichen Weiterbildung zu unterstützen. Der für das Thema zuständige FDP-Bundestagsabgeordnete Jens Brandenburg fordert „ein zweites Bildungssystem für das ganze Leben“. Denn jede und jeder solle an den Veränderungen durch die Digitalisierung teilhaben können.

 

Das Institut der deutschen Wirtschaft hat die Wahlprogramme zur Bundestagswahl 2021 in Sachen Weiterbildung verglichen. Während es bei anderen Parteien viel Kritik hagelt, kommt die FDP ziemlich gut weg. Positiv wertet das IW beispielsweise den Plan der FDP, Langzeitkonten mit Bildungssparen zu kombinieren: Dabei bringen Beschäftigte eigenes Einkommen ein, Unternehmen können im Rahmen einer Entgeltumwandlung steuer- und abgabenfrei Einzahlungen leisten. Für Geringverdiener solle dazu ein einkommensabhängiges, staatliches Guthaben eingerichtet werden.

Jens Brandenburg erläutert: „Vor zwei Jahren haben Johannes Vogel und ich ein umfassendes Konzept vorgestellt, wie jeder Mensch auch in der Mitte des Lebens bessere Bildungschancen erhalten soll. Mit Bildungssparen und einem Midlife-BAföG sollen auch Bildungszeiten finanzierbar sein. Schön, dass diese Vorschläge hier so starke Unterstützung finden.“

 

Konkret will die FDP ein „Midlife-Bafög“ von bis zu 1000 Euro im Jahr einführen, das angespart werden kann und rückzahlungsfrei ist. Daneben will sie unabhängig vom Arbeitgeber das steuer- und abgabenfreie Ansparen für Weiterbildungsangebote und Bildungsauszeiten ermöglichen und so ein „zweites Bildungssystem für das ganze Leben“ schaffen. Brandenburg erklärt: „Es geht darum, dass wir auch in der Mitte des Lebens den Zugang zu Bildung für alle Menschen ermöglichen. Wir sehen, dass ja insbesondere die Digitalisierung unsere Arbeits-, aber auch Lebenswelt immer schneller verändert und gleichzeitig insbesondere Geringqualifizierte und Geringverdiener kaum an Weiterbildungen teilnehmen. Das wollen wir ändern, indem wir sie vor allen Dingen auch finanziell unterstützen, wenn sie Weiterbildungen nutzen wollen."

 

Brandenburg hat dabei auch die Handlungsempfehlungen der Enquetekommission „Berufliche Bildung in der digitalen Arbeitswelt“ fest im Blick. Hinter deren Abschlussbericht stecken etwa 600 Seiten, 3 Jahre intensive Arbeit in rund 200 Sitzungen und Anhörungen.  Doch die Freien Demokraten bemängeln,  dass die Kommission die umfassenden Auswirkungen der Digitalisierung oft unterschätzt hat. „Viel zu oft war manchen die gesetzliche Regulierung wichtiger als Innovation und Freiräume vor Ort", sagt Brandenburg.

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