FDP103. Weltfrauentag

Es gibt noch in vielen Bereichen Nachholbedarf

FlüchtlingsmädchenMädchen wird nach wie vor Bildung verwehrt
07.03.2014

“Heute für morgen Zeichen setzen!” – so lautet das Motto des diesjährigen Weltfrauentages. Bereits zum 103. Mal steht diesen Samstag, den 8. März, alles im Zeichen der Frau. FDP-Bundesvize Marie-Agnes Strack-Zimmermann unterstreicht: "Der Weltfrauentag erinnert daran, dass Gleichberechtigung und der Schutz der Rechte von Frauen trotz der erzielten Fortschritte Aufgabe der Bürgergesellschaft und der Politik bleiben muss." Auch die Europaabgeordnete und Vizepräsidentin der europäischen Liberalen Frauen, Gesine Meißner, sieht noch in vielen Feldern Handlungsbedarf.

Wie dringend der Handlungsbedarf ist, werde besonders durch die am Mittwoch vorgestellte Studie der Europäischen Grundrechteagentur zur Gewalt gegen Frauen deutlich, so Strack-Zimmermann. Der Studie zufolge ist jede dritte Frau in Europa in der Vergangenheit bereits Opfer körperlicher, sexueller oder psychischer Gewalt geworden. Sie stellt klar: "Das ist nicht hinnehmbar." Dass Gewalt zum Alltag vieler Frauen gehöre, sei ein Zeichen, dass "die Maßnahmen zur Bekämpfung der Gewalt gegen Frauen intensiviert werden“ müssten, betont Meißner.

Sie rückte auch die Situation von Mädchen und Frauen außerhalb Europas in den Fokus: "Hinzu kommt die weltweit zu beklagende Gewalt gegen Frauen." Mädchen und Frauen seien in vielen Teilen der Welt menschenverachtenden Praktiken ausgesetzt, führt Strack-Zimmermann aus. Deswegen müsse "der Kampf gegen Zwangsheirat, inhumane Genitalverstümmelung und systematische Vergewaltigungen konsequent weitergeführt werden". Alle Staaten seien gefordert, den Schutz von Frauen- und Menschenrechten vollumfänglich zu gewährleisten, so die stellvertretende Bundesvorsitzende der FDP.

„Frauen sind noch immer in vielen Bereichen benachteiligt“, so Meißner. Dabei seien Frauen der Schlüssel zur Entwicklung von Gesellschaften. Je gleichberechtigter eine Gesellschaft ist, desto besser steht sie wirtschaftlich da, ist das Credo der Liberalen. Meißner weist daraufhin, dass eine wichtige Voraussetzung für gleiche Chancen beim Zugang zur Bildung gelegt wird. Doch in einigen Ländern werde Mädchen Bildung nach wie vor verwehrt oder sie müssten die Schule vorzeitig verlassen, um die Familie zu unterstützen, kritisiert die Liberale.

Vereinbarkeit von Familie und Beruf

"Neben dem Schutz vor Gewalt ist die Gleichberechtigung in Gesellschaft und Erwerbsleben für Frauen entscheidend", hebt Strack-Zimmermann hervor. Auch in diesem Feld gebe es weiterhin viel zu tun – "in den Köpfen, den Unternehmenskulturen, bei der Entlohnung und den politischen Rahmenbedingungen". Obwohl die Frauenerwerbsquote gestiegen sei, müsse die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nach wie vor verbessert werden. Sie fordert hierzu eine "Neuordnung der familienpolitischen Leistungen". Darüber hinaus gebe es zu wenige Frauen in Führungspositionen. Strack-Zimmermann macht deutlich, dass es die Aufgabe der Unternehmen und des Öffentlichen Dienstes sei, hier Abhilfe zu schaffen. "Eine gesetzliche Frauenquote ist dagegen keine Antwort."

Für die Vizepräsidentin der europäischen Liberalen Frauen ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ebenfalls ein wichtiges Thema, um mehr Gleichberechtigung in der Gesellschaft zu erreichen: „Noch immer sind es meist die Mütter, die sich um die Erziehung der Kinder kümmern und Abstriche in ihrem Berufsleben machen müssen. Schuld daran sind zum einen immer noch nicht ausreichende Betreuungsangebote, zum anderen starre Arbeitszeiten und die unterschiedliche Bezahlung von Frauen und Männern, auch bei gleicher Tätigkeit“, prangert sie an.

Die Liberalen werben in diesem Zusammenhang neben gerechterer Entlohnung gezielt für einen leichteren Wiedereinstieg in das Berufsleben, fordern flexible und attraktive Teilzeitmodelle für Männer und Frauen und ermutigen Unternehmen und Verbände, Betriebskindergärten und Möglichkeiten der Heimarbeit einzurichten.

Es gilt, die Grundlagen dafür zu schaffen, dass Frauen und Männer gleiche Karriere- und Verdienstmöglichkeiten haben. Dass es zwischen Frauen und Männern auch bei gleicher Qualifikation und Tätigkeit Verdienstunterschiede gibt, ist für die FDP nicht hinnehmbar.

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