FDPBlutspendeDiskriminierendes Blutspende-Verbot endlich aufheben
Die Jungen Liberalen fordern Gesundheitsminister Spahn mit einer Online-Petition auf, das diskriminierende Blutspendeverbot aufzuheben.07.04.2020Angesichts der Ausbreitung des Coronavirus werden vielerorts die Blutkonserven knapp, da weniger Menschen zur Blutspende gehen. Dass dabei homo- und bisexuelle Männer sowie transgeschlechtliche Menschen von der Blut-, Plasma- und Knochenmarkspende weiterhin ausgeschlossen sind, sei "nicht nur lebensfremd und diskriminierend, sondern auch dumm", so die deutlichen Worte von Michael Kauch, Vorsitzender der Liberalen Schwulen und Lesben. Die Freien Demokraten fordern Bundesgesundheitsminister Jens Spahn jetzt auf, sich für eine Aufhebung des weitgehenden Blutspendeverbots für schwule Männer stark zu machen. Sie unterstützen die Jungen Liberalen bei ihrer entsprechenden Online-Petition. Der FDP-Abgeordnete Jens Brandenburg bewertet das bisher bestehende Gesetz als "ewig gestrig" und "medizinisch unnötig". Bereits in der Vergangenheit hatte die FDP eine Abschaffung des Blutspendeverbots für Homo- und Transsexuelle gefordert.
Derzeit müssen homo- und bisexuelle Männer ein Jahr auf Geschlechtsverkehr verzichten, bevor sie Blut spenden dürfen. Das sei diskriminierend, denn bei einer Blutspende wird das Blut ohnehin immer auf HIV, Hepatitis A, B und C sowie Syphilis, Ringelröteln-Erreger und Cytomegalieviren getestet. "Ob hetero oder schwul, für die Sicherheit der Blutspende kommt es auf das sexuelle Risikoverhalten an: nicht ob man Sex hat, sondern wie", meint Kauch. Er stellt außerdem klar: "Im Übrigen liegt das diagnostische Fenster zur Vermeidung falsch-negativer Tests auf HIV bei 6-12 Wochen und nicht bei einem Jahr."
In den USA wurde das Blutspendeverbot für Homosexuelle am 2. April wegen der Coronakrise mit sofortiger Wirkung gelockert und von zwölf auf drei Monate gekürzt. Die Bundesvoristzende der Jungen Liberalen, Ria Schröder, hält das für einen Schritt in die richtige Richtung. Sie wendet sich direkt an den Gesundheitsminister Spahn und fragt: "Wann folgt Deutschland?" Die Jungen Liberalen haben die Initiative ergriffen und die Online-Petition "Blutspendeverbot für homo- und bisexuelle Männer sowie Transpersonen aufheben!" gestartet. Sie hat bereits über 4.600 Unterstützer (Stand 3. April, 11 Uhr).
Brief an Gesundheitsminister Spahn: Aufhebung des weitgehenden Blutspendeverbots
Der LSBTI-Sprecher der FDP-Fraktion im Bundestag, Jens Brandenburg und die FDP-Gesundheitsexpertin Kathrin Helling-Plahr wenden sich ähnlich wie die Jungen Liberalen angesichts der dringend benötigten Blutspenden direkt an den Gesundheitsminister Jens Spahn. In einem Brief an Spahn fordern sie ihn auf, sich angesichts der Corona-Pandemie für eine Aufhebung des weitgehenden Blutspendeverbots für Homosexuelle und Transpersonen einzusetzen.
"Unter dem Blutspendeverbot leiden vor allem die, die nun dringend auf Spenderblut angewiesen sind", schrieben die FDP-Bundestagsabgeordneten Jens Brandenburg und Kathrin Helling-Plahr in dem Brief an den Bundesgesundheitsminister. Das weitgehende Blutspendeverbot sei "lebensfremd". Weiter kritisieren die beiden Freien Demokraten: "Entscheidend für ein Infektionsrisiko ist nicht die sexuelle Identität eines Menschen, sondern das tatsächliche Risikoverhalten, zum Beispiel durch ungeschützten Sexualverkehr mit häufig wechselnden Partner/innen." Einen ähnlichen Brief schrieben die beiden Liberalen auch an den Präsidenten der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt.
Mit ihrer Petition erhöhen die Jungen Liberalen den Druck auf das Bundesgesundheitsministerium. Auch die FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag hat bereits einen Antrag zur Bekämpfung der Blutspendenknappheit in der Corona-Krise vorgelegt. Die Freien Demokraten fordern darin ebenfalls, das Spendeverbot für homosexuelle und transgeschlechtliche Menschen abzuschaffen.
Gerade in Zeiten von Corona und auch in jedem Sommer zeige sich laut Michael Kauch der Mangel an Blutspenden. "Es ist Zeit, nicht länger Spendenwillige faktisch auszuschließen. Wir brauchen neues Denken bei der Blutspende", fordert der LiSL-Vorsitzende. Die Liberalen Schwulen und Lesben rufen daher dazu auf, die Online-Petition der Jugendorganisation zu unterstützen. Und auch der LSBTI-Sprecher der FDP-Fraktion, Jens Brandenburg, mahnte: "Es soll niemand sterben müssen, nur, weil der mögliche Blutspender der Richtlinie zu schwul war".
Beamte sollten während Dienstzeit Blut spenden
Der innenpolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Konstantin Kuhle, machte noch einen anderen Vorschlag, um gegen die Blutknappheit in der Corona-Krise vorzugehen: Beamte sollten während ihrer Dienstzeit Blut spenden. Kuhle fordert in einem Brief den Bundesinnenminister Horst Seehofer auf, Beamten die Erlaubnis zum Blutspenden während ihrer Arbeitszeit zu geben. Das wäre ein "wichtiges Signal an andere Behörden und in die Privatwirtschaft", so Kuhle.
Blutspenden bleibt auch in Zeiten von Corona wichtig
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat bereits einen Appell an alle gesunden Bürgerinnen und Bürger gerichtet und dringend zum Blutspenden aufgerufen. Denn Unser Gesundheitssystem ist auch während der Corona-Epidemie auf Blutspenden angewiesen. Ohne diese Spenden kann die Versorgung von Kranken und Verletzten nicht gesichert werden. Ein gesteigertes Infektionsrisiko bestehe laut BMG nicht. Es werden zusätzliche Hygienemaßnahmen angewendet wie eine häufigere Desinfizierung von Kontaktflächen und Handschuhen oder ein häufigerer Wechsel der Handschuhe sowie ein vergrößerter Abstand zwischen den Spendeliegen.
Diskriminierendes Blutspende-Verbot endlich aufheben
Die Jungen Liberalen fordern Gesundheitsminister Spahn mit einer Online-Petition auf, das diskriminierende Blutspendeverbot aufzuheben.Angesichts der Ausbreitung des Coronavirus werden vielerorts die Blutkonserven knapp, da weniger Menschen zur Blutspende gehen. Dass dabei homo- und bisexuelle Männer sowie transgeschlechtliche Menschen von der Blut-, Plasma- und Knochenmarkspende weiterhin ausgeschlossen sind, sei "nicht nur lebensfremd und diskriminierend, sondern auch dumm", so die deutlichen Worte von Michael Kauch, Vorsitzender der Liberalen Schwulen und Lesben. Die Freien Demokraten fordern Bundesgesundheitsminister Jens Spahn jetzt auf, sich für eine Aufhebung des weitgehenden Blutspendeverbots für schwule Männer stark zu machen. Sie unterstützen die Jungen Liberalen bei ihrer entsprechenden Online-Petition. Der FDP-Abgeordnete Jens Brandenburg bewertet das bisher bestehende Gesetz als "ewig gestrig" und "medizinisch unnötig". Bereits in der Vergangenheit hatte die FDP eine Abschaffung des Blutspendeverbots für Homo- und Transsexuelle gefordert.
Derzeit müssen homo- und bisexuelle Männer ein Jahr auf Geschlechtsverkehr verzichten, bevor sie Blut spenden dürfen. Das sei diskriminierend, denn bei einer Blutspende wird das Blut ohnehin immer auf HIV, Hepatitis A, B und C sowie Syphilis, Ringelröteln-Erreger und Cytomegalieviren getestet. "Ob hetero oder schwul, für die Sicherheit der Blutspende kommt es auf das sexuelle Risikoverhalten an: nicht ob man Sex hat, sondern wie", meint Kauch. Er stellt außerdem klar: "Im Übrigen liegt das diagnostische Fenster zur Vermeidung falsch-negativer Tests auf HIV bei 6-12 Wochen und nicht bei einem Jahr."
In den USA wurde das Blutspendeverbot für Homosexuelle am 2. April wegen der Coronakrise mit sofortiger Wirkung gelockert und von zwölf auf drei Monate gekürzt. Die Bundesvoristzende der Jungen Liberalen, Ria Schröder, hält das für einen Schritt in die richtige Richtung. Sie wendet sich direkt an den Gesundheitsminister Spahn und fragt: "Wann folgt Deutschland?" Die Jungen Liberalen haben die Initiative ergriffen und die Online-Petition "Blutspendeverbot für homo- und bisexuelle Männer sowie Transpersonen aufheben!" gestartet. Sie hat bereits über 4.600 Unterstützer (Stand 3. April, 11 Uhr).
Brief an Gesundheitsminister Spahn: Aufhebung des weitgehenden Blutspendeverbots
Der LSBTI-Sprecher der FDP-Fraktion im Bundestag, Jens Brandenburg und die FDP-Gesundheitsexpertin Kathrin Helling-Plahr wenden sich ähnlich wie die Jungen Liberalen angesichts der dringend benötigten Blutspenden direkt an den Gesundheitsminister Jens Spahn. In einem Brief an Spahn fordern sie ihn auf, sich angesichts der Corona-Pandemie für eine Aufhebung des weitgehenden Blutspendeverbots für Homosexuelle und Transpersonen einzusetzen.
"Unter dem Blutspendeverbot leiden vor allem die, die nun dringend auf Spenderblut angewiesen sind", schrieben die FDP-Bundestagsabgeordneten Jens Brandenburg und Kathrin Helling-Plahr in dem Brief an den Bundesgesundheitsminister. Das weitgehende Blutspendeverbot sei "lebensfremd". Weiter kritisieren die beiden Freien Demokraten: "Entscheidend für ein Infektionsrisiko ist nicht die sexuelle Identität eines Menschen, sondern das tatsächliche Risikoverhalten, zum Beispiel durch ungeschützten Sexualverkehr mit häufig wechselnden Partner/innen." Einen ähnlichen Brief schrieben die beiden Liberalen auch an den Präsidenten der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt.
Mit ihrer Petition erhöhen die Jungen Liberalen den Druck auf das Bundesgesundheitsministerium. Auch die FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag hat bereits einen Antrag zur Bekämpfung der Blutspendenknappheit in der Corona-Krise vorgelegt. Die Freien Demokraten fordern darin ebenfalls, das Spendeverbot für homosexuelle und transgeschlechtliche Menschen abzuschaffen.
Gerade in Zeiten von Corona und auch in jedem Sommer zeige sich laut Michael Kauch der Mangel an Blutspenden. "Es ist Zeit, nicht länger Spendenwillige faktisch auszuschließen. Wir brauchen neues Denken bei der Blutspende", fordert der LiSL-Vorsitzende. Die Liberalen Schwulen und Lesben rufen daher dazu auf, die Online-Petition der Jugendorganisation zu unterstützen. Und auch der LSBTI-Sprecher der FDP-Fraktion, Jens Brandenburg, mahnte: "Es soll niemand sterben müssen, nur, weil der mögliche Blutspender der Richtlinie zu schwul war".
Beamte sollten während Dienstzeit Blut spenden
Der innenpolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Konstantin Kuhle, machte noch einen anderen Vorschlag, um gegen die Blutknappheit in der Corona-Krise vorzugehen: Beamte sollten während ihrer Dienstzeit Blut spenden. Kuhle fordert in einem Brief den Bundesinnenminister Horst Seehofer auf, Beamten die Erlaubnis zum Blutspenden während ihrer Arbeitszeit zu geben. Das wäre ein "wichtiges Signal an andere Behörden und in die Privatwirtschaft", so Kuhle.
Blutspenden bleibt auch in Zeiten von Corona wichtig
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat bereits einen Appell an alle gesunden Bürgerinnen und Bürger gerichtet und dringend zum Blutspenden aufgerufen. Denn Unser Gesundheitssystem ist auch während der Corona-Epidemie auf Blutspenden angewiesen. Ohne diese Spenden kann die Versorgung von Kranken und Verletzten nicht gesichert werden. Ein gesteigertes Infektionsrisiko bestehe laut BMG nicht. Es werden zusätzliche Hygienemaßnahmen angewendet wie eine häufigere Desinfizierung von Kontaktflächen und Handschuhen oder ein häufigerer Wechsel der Handschuhe sowie ein vergrößerter Abstand zwischen den Spendeliegen.