14.09.2018Die Bundesregierung hat gerade ein Rentenpaket zulasten der jüngeren Generationen verabschiedet. Wenige Tage später legte das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung Berlin eine Studie vor, die zeigt, dass mehr als 50 Prozent der Arbeitnehmer, die heute schon 55 Jahre oder älter sind, im Ruhestand an Lebensstandard einbüßen werden. Karl-Heinz Paqué, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Stiftung für die Freiheit, nimmt diese rentenpolitischen Herausforderungen unter die Lupe und legt seine Handlungsempfehlungen vor.
"Was tun? Es wird höchste Zeit, dass sich die Politik ehrlich eingesteht, dass die Demographie nur drei Auswege zulässt, will man den Lebensstandard der Rentner verbessern: höhere Rentenbeiträge, also Belastung der jüngeren Beschäftigten; höhere Zuschüsse aus dem Bundeshaushalt, also Belastung der – im Durchschnitt jüngeren – Steuerzahler; oder eine längere Lebensarbeitszeit der Älteren, die sich dann beim späteren Renteneintritt als Generation gewissermaßen selbst finanzieren, ohne Belastung der Jungen", fasst Paqué die Lage zusammen. Nur der letzte der drei Wege verspreche die nötige Generationengerechtigkeit.
Dank der günstigen Arbeitsmarktlage seien ältere Arbeitskräfte auch gefragt, hebt er hervor. "Die Erwerbslosenquote ist sehr niedrig, überall werden Fachkräfte gesucht, auch erfahrene ältere, von denen viele noch physisch gesund und kognitiv alert sind", fügt Paqué hinzu. "Wann endlich sagt die Politik: weg mit der starren Altersgrenze und hin zu einer flexiblen Gestaltung des Renteneintritts, damit jeder einzelne entscheiden kann, mit welchem Lebensstand er die letzten Lebensjahrzehnte oder -jahre verbringen will?" Soziale Sonderregelungen für bestimmte Berufsgruppen mit harter physischer Arbeit wären denkbar und nicht allzu teuer für Beitrags- und Steuerzahler, "wenn nur die große Mehrzahl der Arbeitskräfte frei wählen kann, aber auch selbst entscheiden muss", so Paqué. (ch)
Die Politik muss sich bei der Rente ehrlich machen
Wir müssen über längeres Arbeiten sprechen, meint Karl-Heinz PaquéDie Bundesregierung hat gerade ein Rentenpaket zulasten der jüngeren Generationen verabschiedet. Wenige Tage später legte das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung Berlin eine Studie vor, die zeigt, dass mehr als 50 Prozent der Arbeitnehmer, die heute schon 55 Jahre oder älter sind, im Ruhestand an Lebensstandard einbüßen werden. Karl-Heinz Paqué, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Stiftung für die Freiheit, nimmt diese rentenpolitischen Herausforderungen unter die Lupe und legt seine Handlungsempfehlungen vor.
"Was tun? Es wird höchste Zeit, dass sich die Politik ehrlich eingesteht, dass die Demographie nur drei Auswege zulässt, will man den Lebensstandard der Rentner verbessern: höhere Rentenbeiträge, also Belastung der jüngeren Beschäftigten; höhere Zuschüsse aus dem Bundeshaushalt, also Belastung der – im Durchschnitt jüngeren – Steuerzahler; oder eine längere Lebensarbeitszeit der Älteren, die sich dann beim späteren Renteneintritt als Generation gewissermaßen selbst finanzieren, ohne Belastung der Jungen", fasst Paqué die Lage zusammen. Nur der letzte der drei Wege verspreche die nötige Generationengerechtigkeit.
Dank der günstigen Arbeitsmarktlage seien ältere Arbeitskräfte auch gefragt, hebt er hervor. "Die Erwerbslosenquote ist sehr niedrig, überall werden Fachkräfte gesucht, auch erfahrene ältere, von denen viele noch physisch gesund und kognitiv alert sind", fügt Paqué hinzu. "Wann endlich sagt die Politik: weg mit der starren Altersgrenze und hin zu einer flexiblen Gestaltung des Renteneintritts, damit jeder einzelne entscheiden kann, mit welchem Lebensstand er die letzten Lebensjahrzehnte oder -jahre verbringen will?" Soziale Sonderregelungen für bestimmte Berufsgruppen mit harter physischer Arbeit wären denkbar und nicht allzu teuer für Beitrags- und Steuerzahler, "wenn nur die große Mehrzahl der Arbeitskräfte frei wählen kann, aber auch selbst entscheiden muss", so Paqué. (ch)