FDPGründergeist

Deutschland braucht in der Politik und in der Wirtschaft Gründergeist

Christian LindnerChristian Lindner fordert mehr Gründergeist in Politik und Wirtschaft
18.06.2015

Die Zahl der Unternehmensgründungen ist in den vergangenen zehn Jahren um mehr als 40 Prozent gesunken und damit regelrecht eingebrochen. Eine Trendwende ist nicht in Sicht: Die Gründungsfreundlichkeit Deutschlands war am Mittwoch Thema einer Diskussionsveranstaltung der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM). FDP-Chef Christian Lindner mahnte: "Deutschland braucht in der Politik und in der Wirtschaft Gründergeist."

Im Vorfeld der Veranstaltung wies Brigitte Zypries MdB (SPD), Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundeswirtschaftsminister,  auf die umfangreichen Hilfen ihres Hauses hin: "Unsere Initiative „Die_Neue_Gründerzeit“ macht die vielfältigen Hilfen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie für Gründerinnen und Gründer sichtbar. Wir wollen den Gründergeist in Deutschland beleben: Gründerinnen und Gründer schaffen Innovationen und zukunftsfähige Arbeitsplätze - das fördern und anerkennen wir gerne!"

 

Die bisherigen Maßnahmen sind nicht ausreichend

Christian Lindner betonte hingegen, dass die bisherigen Maßnahmen nicht ausreichend seien: "Deutschland braucht in der Politik und in der Wirtschaft Gründergeist. Im Status quo können wir uns nicht einrichten. Die Politik sollte den Rahmen für eine lebendige Gründerkultur schaffen, die Menschen ermutigt, mit eigenen Ideen den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Dazu gehört der Abbau von Bürokratie, etwa durch ein bürokratiefreies Jahr für Unternehmensgründer."

Diese Einschätzung wird von der Unternehmensgründerin Verena Pausder (Fox & Sheep) geteilt: „Damit Deutschland ein Land der Gründer und Unternehmer wird, müssen wir junge Menschen schon früh ermutigen und befähigen, sich selbständig zu machen, den Zugang zu Kapital erleichtern und bürokratische Hindernisse abbauen."

Die wachsende Bürokratie ist auch aus Sicht der Wissenschaft ein Hemmschuh für junge, wachstumsorientierte Unternehmen. Der Entrepreneurship-Forscher Klaus-Heiner Röhl  von der IW Köln sagte: "Die Zahl der Unternehmensgründungen in Deutschland ist in den letzten 10 Jahren regelrecht eingebrochen. Sowohl Hightech-Startups als auch Kleingründungen sind rückläufig. Vorhandene Förderprogramme erreichen offenbar viele Gründungsinteressierte nicht. Die Politik müsste hier dringend gegensteuern, um Deutschlands Zukunftsfähigkeit zu sichern. Stattdessen verschärft Sie mit neuen bürokratischen Auflagen die Situation."

Hubertus Pellengahr, Geschäftsführer der INSM, fordert die Bundesregierung auf, dem Rückgang der Gründerzahlen endlich wirksam zu begegnen: "Mutige Gründer und wegweisende Innovationen haben unser Land erfolgreich und stark gemacht. Das ist der sichtbare Erfolg des Deutschland-Prinzips. Damit das auch in Zukunft so bleibt, braucht es immer wieder aufs Neue den Mut und die Entschlossenheit von Unternehmerinnen und Unternehmern. Deren Gründergeist darf die Politik nicht mit überbordender Bürokratie ersticken."

Diesen Artikel:

Ähnliche Artikel:

Social Media Button