FDPEuropawahl

Der Europaparteitag in Bonn – Eine Presseschau

Zeitungen
21.01.2014

Beim FDP-Europaparteitag am Sonntag waren zahlreiche Medienvertreter vor Ort, um die Wahlgänge für Kandidaten und Programmpunkte zu beobachten. Hier finden Sie eine Auswahl der Berichterstattung.

Im "Handelsblatt" schreibt Stefan Kaufmann, die FDP habe in Bonn Geschlossenheit gezeigt. Bei der Europawahl gehe es darum, den Wählern eine seriöse und solide Politik zu bieten. Unter seriös verstehe der FDP-Vorsitzende Christian Lindner: "Ja zum Euro, Ja zu Europa." Die Große Koalition sei beim Parteichef nicht gut weggekommen.

In seinem Beitrag "Bei der Europawahl ist die FDP zum Erfolg verdammt" in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" analysiert Julian Staib die kritischen Passagen aus der Diskussion um die künftige Gestaltung Europas. Unter anderem forderte Lindner in seiner Rede: "Weg mit den Kommissaren, die keine echte Zuständigkeit haben. Weg mit den kleinteiligen Verordnungen der Kommission." Lindner stehe dabei für eine EU-Freiheitsordnung und gegen die "paternalistische Superbehörde".

Für die "Deutsche Welle" beschreibt Marcel Fürstenau in seinem Beitrag "FDP: Europaparteitag mit viel Symbolik" die Atmosphäre auf dem Parteitag. "Die Freien Demokraten beschwören in Bonn den liberalen Geist und stimmen sich auf die Europa-Wahl im Mai ein. Dafür kommt ihnen der Veranstaltungsort gerade recht", bemerkt Fürstenau. Parteichef Lindner finde, Bonn sei nämlich so weltoffen und bodenständig wie die Liberalen.

In ihrem "Zeit"-Artikel unter dem Titel "FDP-Europaparteitag: Solidarität statt Schlagzeilen" berichtet Lisa Caspari über die Wahlergebnisse vom Parteitag und durchleuchtet die innerparteiliche Dynamik des Wahlkampfs. "Lindner will die FDP bei der Wahl am 25. Mai klar proeuropäisch positionieren – und somit auch von der Alternative für Deutschland (AfD) abgrenzen", konstatiert die Journalistin. Vom FDP-Spitzenkandidaten Alexander Graf Lambsdorff zeichnet sie ein klares Bild: Dieser solle im Europawahlkampf "das komplexe Europa in all seiner Differenziertheit erklären", so Caspari. "Lambsdorff ist ausgebildeter Diplomat und ein ausgewiesener Europa-Fachpolitiker. In der Partei gilt er als grundsolide, als ein kluger, strategischer Kopf. Und was Solides, das brauche man jetzt, sagen auch die Delegierten in Bonn."

Auch "Focus"-Journalist Olaf Opitz widmet sich der Person des Europapolitikers Graf Lambsdorff. Im Beitrag "Dieser Liberale soll die FDP nach Europa bringen" schreibt Opitz: "Jetzt soll es der langjährige EU-Frontmann richten. Lambsdorffs Credo: 'Europa steht für Frieden, Freiheit und Wohlstand, aber auch für Bürokratie, Krise und Fremdbestimmung.' Europa 'ja, aber' lautet seine liberale Botschaft."

In der "Bild"-Zeitung beschreiben Kerstin Jäckel und Anne Merholz die Angriffsstrategie der Liberalen. "Die FDP-Schwerpunkte für Europa: Bürgerrechte im Netz, Energiepolitik und Stabilität des Euro", berichten sie. Feindbilder bildeten die Große Koalition, eingriffsfreudige Bürokraten in Brüssel und die Euro-Gegner der AfD.

Das wichtigste Signal des Europaparteitags scheine zu sein, "dass die FDP sich zwar personell, aber unter dem Druck der anderen, vor allem der Alternative für Deutschland (AfD), nicht inhaltlich verändert oder gar radikalisiert", meint Kristian Frigelj in der "Welt". So habe Europa-Spitzenkandidat Lambsdorff die FDP als eine "überzeugte Europapartei" bezeichnet und sich für die Gemeinschaftswährung ausgesprochen: "Raus aus dem Euro – das klingt so einfach und ist so gefährlich." Man werde "das Feld nicht irgendwelchen national-alternativen Protestbewegungen überlassen, die aus der Angst der Menschen Kapital schlagen".

Diesen Artikel:

Ähnliche Artikel:

Social Media Button