22.03.2018Helmut Markwort, ehemaliger Focus-Chefredakteur, kandidiert für die Freien Demokraten in Bayern auf Listenplatz 32. "Die FDP ist nicht im Bayerischen Landtag, muss aber dringend da rein", erklärt er im Interview mit der Zeit. "Ich will viele Stimmen ziehen für die FDP, auch von Nichtwählern." Markwort ruft die Wähler dazu auf, beide Stimmen für die Freien Demokraten zu nutzen: "Denn wie viele Abgeordnete eine Partei im Landtag stellt, ergibt sich im Unterschied zur Bundestagswahl aus der Addition von Erst- und Zweitstimmen." Darüber hinaus wolle er einen Beitrag dazu leisten, dass die Wahlbeteiligung wieder steige: Bei der letzten Landtagswahl lag sie bei knapp 64 Prozent.
Markwort nimmt die Christsozialen im Freistaat ins Visier. "Ich werde mich sicher mit Markus Söder anlegen, weil ich es unverschämt finde, dass die CSU sagt, sie habe den Alleinvertretungsanspruch für das bürgerliche Lager. Das ist doch unglaublich." Söder dürfte die Kandidatur des liberalen Medienmanagers wenig gefallen, schätzt Markwort ein: "Denn ich möchte der CSU die absolute Mehrheit entreißen."
Gelänge ihm der Einzug in den Landtag, würde er auch Alterspräsident werden, hält Markwort fest. In einer etwaigen Eröffnungsrede in der ersten Landtagssitzung würde inhaltlich für eine Lockerung des Fraktionszwangs plädieren und ein Ende des bürokratischen Wahnsinns fordern, mit dem sich Unternehmen herumschlagen müssten. Stilistisch würde er Politikerphrasen vermeiden und auf Fakten setzen. "Eigentlich bin ich immer ein Reporter geblieben. Ich werde also recherchieren, mit möglichst vielen Bürgern reden. Ich will in Unternehmen, bei Eltern und in Polizeirevieren fragen, wo es drückt und womit sich der Landtag beschäftigen soll", erklärt er. "Das Ergebnis will ich dann in klarer deutscher Sprache verbreiten."
Für den Wahlkampf habe er sich für die Zeit ab April ein paar Räume angemietet. "Da werde ich mit ein paar jungen Leuten reingehen, die mir vor allem im Netz helfen sollen", sagt Markwort. "Ich bin ein alter Print-Mann, ich kann mit Anzeigenblättern reden und mit Tageszeitungen und Radio und Fernsehen. Aber Netz kann ich nicht. Da brauche ich Hilfe." (ch)
Der CSU die absolute Mehrheit entreißen
Am 14. Oktober wählt Bayern einen neuen LandtagHelmut Markwort, ehemaliger Focus-Chefredakteur, kandidiert für die Freien Demokraten in Bayern auf Listenplatz 32. "Die FDP ist nicht im Bayerischen Landtag, muss aber dringend da rein", erklärt er im Interview mit der Zeit. "Ich will viele Stimmen ziehen für die FDP, auch von Nichtwählern." Markwort ruft die Wähler dazu auf, beide Stimmen für die Freien Demokraten zu nutzen: "Denn wie viele Abgeordnete eine Partei im Landtag stellt, ergibt sich im Unterschied zur Bundestagswahl aus der Addition von Erst- und Zweitstimmen." Darüber hinaus wolle er einen Beitrag dazu leisten, dass die Wahlbeteiligung wieder steige: Bei der letzten Landtagswahl lag sie bei knapp 64 Prozent.
Markwort nimmt die Christsozialen im Freistaat ins Visier. "Ich werde mich sicher mit Markus Söder anlegen, weil ich es unverschämt finde, dass die CSU sagt, sie habe den Alleinvertretungsanspruch für das bürgerliche Lager. Das ist doch unglaublich." Söder dürfte die Kandidatur des liberalen Medienmanagers wenig gefallen, schätzt Markwort ein: "Denn ich möchte der CSU die absolute Mehrheit entreißen."
Auf Fakten und Dialog setzen
Gelänge ihm der Einzug in den Landtag, würde er auch Alterspräsident werden, hält Markwort fest. In einer etwaigen Eröffnungsrede in der ersten Landtagssitzung würde inhaltlich für eine Lockerung des Fraktionszwangs plädieren und ein Ende des bürokratischen Wahnsinns fordern, mit dem sich Unternehmen herumschlagen müssten. Stilistisch würde er Politikerphrasen vermeiden und auf Fakten setzen. "Eigentlich bin ich immer ein Reporter geblieben. Ich werde also recherchieren, mit möglichst vielen Bürgern reden. Ich will in Unternehmen, bei Eltern und in Polizeirevieren fragen, wo es drückt und womit sich der Landtag beschäftigen soll", erklärt er. "Das Ergebnis will ich dann in klarer deutscher Sprache verbreiten."
Für den Wahlkampf habe er sich für die Zeit ab April ein paar Räume angemietet. "Da werde ich mit ein paar jungen Leuten reingehen, die mir vor allem im Netz helfen sollen", sagt Markwort. "Ich bin ein alter Print-Mann, ich kann mit Anzeigenblättern reden und mit Tageszeitungen und Radio und Fernsehen. Aber Netz kann ich nicht. Da brauche ich Hilfe." (ch)