BRUNKHORST: Erneuerbare Energien und China eine interessante Mischung
BERLIN. Zur internationalen Konferenz für Erneuerbare Energien (Birec 2005) in Peking erklärt die Expertin für Erneuerbare Energien der FDP-Bundestagsfraktion, Angelika BRUNKHORST:
Wer glaubt, dass die Nachfolgekonferenz der "renewables 2004" in Bonn neue Erkenntnisse bringen wird? Bis zum Spätsommer war noch nicht einmal klar, ob die Konferenz überhaupt stattfinden würde. Hier hat die rot-grüne Bundesregierung als Sponsor und Mitorganisator ein letztes Mal nachgeholfen.
China als Vorreiter bei den Erneuerbaren Energien heraus zu heben, entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Es ist nicht zu verkennen, dass es im Reich der Mitte Anstrengungen gibt, die Energieversorgung auf erneuerbare Quellen auszudehnen. Dabei geht es China in erster Linie aber darum, überhaupt genug Energie für den stetig steigenden Bedarf bereit zu stellen.
Erneuerbare Energien á la Drei-Schluchten-Staudamm erzeugen wohl mehr soziale und ökologische Probleme, als sie lösen. Erst letzte Woche hat die Regierung in China zudem ein Programm zur Kohleverflüssigung angekündigt, um langfristig die große Nachfrage nach Kraftstoffen decken zu können.
Es ist zu begrüßen, dass die zur "Birec 2005" veröffentlichten Zahlen zum weltweiten Einsatz Erneuerbarer Energien positiv sind und weitere Investitionen angekündigt werden. Am Beispiel China wird aber deutlich, dass zur Nachhaltigkeit mehr gehört als nur Umweltnutzen. Soziale Aspekte müssen die Bedenken der Bürger berücksichtigen, und ökonomische Faktoren das wirtschaftliche Gesamtsystem.
Der Ausbau der Erneuerbaren Energien muss auf eine breitere Basis gestellt werden und eine Integration in den Strommarkt erfolgen. In Deutschland existieren die Erneuerbaren aufgrund des Erneuerbare- Energien-Gesetz (EEG) in einem Parallelmarkt. Das Angebot an Grünstrom übersteigt zurzeit die Nachfrage bei weitem. Es gilt, die Wettbewerbsfähigkeit der Erneuerbaren durch eine Marktintegration zu erhöhen, was auf der anderen Seite ausdrücklich auch einen weiteren Abbau von Subventionen bei den fossilen Energien und einen diskriminierungsfreien, integrierten Netzzugang bedeutet.
Knut Steinhäuser
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