08.12.2005FDP-FraktionEnergiepolitik

BRUNKHORST: Drohende Stromausfälle im 380 kV-Netz durch Windkraftbranche

Selbst ein bekennendes Parteimitglied von Bündnis 90/Die Grünen und Befürworter der Windkraft musste nun eingestehen, dass der Windkraftboom der vergangenen Jahre die Versorgungssicherheit der 380 kV-Netze in Frage stellt. Das Förderinstrument Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) erweist sich als unverantwortlich in Hinsicht auf die überhaupt verfügbaren Netzkapazitäten. Die negativen Folgen der starken Überförderung von Windkraftanlagen bei fehlenden Netzverstärkungen können nun weiträumige Stromausfälle sein.
Die FDP hatte früh genug davor gewarnt, dass gerade bei der unsteten Energieerzeugung aus Windkraft ein Ausgleich durch Hochleistungsspeicher, zum Beispiel Luftdruckspeicherkraftwerke erforderlich ist und Ausbauszenarien an den Netzkapazitäten orientiert sein müssen. So aber wurde die Windkraft synthetisch gepuscht und konnte nicht organisch wachsen. Zudem werden durch den Anstieg der Windkraftanlagen neue Höchstspannungstrassen dort nötig sein, wo schon die Windparks an sich das Landschaftsbild beeinträchtigen.
Gerade auch im Hinblick auf die Ambitionen zur offshore-Technik müssten von allen beteiligten Akteuren zukünftig vorausschauende Lösungen gesucht werden. Allein die Abschreibungsmöglichkeiten für Windfonds abzuschaffen, reicht hier nicht. Zunächst müßte vielmehr ein Resumée aller beteiligten Akteure zu sämtlichen mit den erneuerbaren Energien in Verbindung stehenden Themen wie Netzausbau, Speichertechnologie und Infrastrukturplanung gezogen werden. Erst wenn alle erkennen, dass physikalische Grundprinzipien sich nicht politischem Willen unterordnen lassen, kann es eine einheitliche Strategie zur Entwicklung eines Energiemix unter Einbeziehung der erneuerbaren Energien in Deutschland geben. Erst dann haben die Erneuerbaren eine Chance, sich wirklich am Markt zu etablieren.

Isabella Pfaff
Telefon: (030) 227-52378
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1285-brunkhorst-drohende_stromausfaelle.pdf

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