StiftungDigitalisierung

Breitbandausbau braucht Wettbewerb

Glasfaserkabel
13.06.2016

Die Bundesregierung setzt für schnelles Internet auf die veraltete Technologie des Vectoring. "Vectoring ist eine Übergangstechnologie, mit der in vorhandenen Kupferkabelnetzen höhere Geschwindigkeiten erzielt werden können. Der große Nachteil der Technologie besteht darin, dass sie an einem Standort nur von einem Anbieter genutzt werden kann und zum Ausschluss der Wettbewerber führt", erläuterte Daniel Zimmer, ehemaliger Vorsitzender der Monopolkommission, im Interview mit "freiheit.org". Er sprach über die wettbewerblichen Implikationen dieser Entscheidung für den Breitbandausbau.

Zimmer erklärte, dass fast ausschließlich die Telekom die regulatorischen Bedingungen zur Nutzung von Vectoring erfülle. Durch die Zulassung dieser Technologie werde deswegen die Stellung des Marktführers gestärkt. Für die Bundesnetzagentur und die Telekom gelte das Vectoring als geeignete Technologie den Breitbandausbau zu beschleunigen, die Wettbewerber sähen darin eher einen Hemmschuh für den Sprung in die Netzwerktechnologie der Zukunft. In den meisten Gebieten sei bei einer längerfristigen Betrachtung Glasfaser die Technologie der Wahl: "Mit Glasfaser sind deutlich höhere Geschwindigkeiten zu erzielen als mit Vectoring. Die Förderung des Vectoring bringt demnach eine vorübergehende Beschleunigung, könnte aber die Schaffung hochleistungsfähiger Breitbandnetze eher behindern."

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