FDPSozialpolitik

Bettelverbot für Kinder ignoriert die Ursachen

Kind
24.06.2015

Der Berliner Senat will mit einer Verordnung künftig Kindern das Betteln untersagen. Die FDP hält dies für Symbolpolitik, die Kinder weder vor Ausbeutung schützt noch das Grundproblem angeht. "Es ist absurd, zu glauben, Bettler durch die Androhung von drakonischen Geldstrafen, die sie ohnehin nicht zahlen können, davon abzuhalten, Kinder für ihre Zwecke einzuspannen. Die Abschreckung ist gering. Und keinem Kind ist damit geholfen", kritisierte FDP-Landeschefin Alexandra Thein.

Die Verbotsstrategie kritisierte die Freidemokratin als "rot-schwarze Logik, die mal wieder gar nichts löst". Dem rot-schwarzen Senat warf Thein vor, selbst nur davon ablenken zu wollen, dass er auch in diesen Fällen jahrelang bei der Durchsetzung der Schulpflicht versagt habe.

Die Berliner FDP-Chefin plädierte hingegen für mehr Ursachenforschung statt Symptombehandlung. "Häufig lässt sich nur einzelfallbezogen klären, warum genau Eltern ihre Kinder zum Betteln auf die Straße schicken. Der verstärkte Einsatz von Streetworkern und Sozialpädagogen wäre deutlich zielführender als ein solches Bettelverbot", so Thein. Die Freien Demokraten sehen hier vor allem die Jugendämter der Bezirke in der Pflicht.

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