09.04.2014Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) hat für ein modernes Arbeitsklima im Gesundheitswesen geworben.
Dagegen entsprächen die derzeitigen Strukturen im Gesundheitswesen einem „überholten Gesellschaftsbild, wo der Mann 60 Stunden arbeitet und sich die Frau um Familie und die Kinder kümmert“, kritisierte Bahr. Dies müsse sich ändern. Die Arbeitskultur in den Kliniken sei besonders problematisch. „Ich kenne keinen Bereich, der so stark von Hierarchien geprägt ist wie zum Beispiel eine deutsche Universitätsklinik“, sagte der Minister. Ein modernes Arbeitsklima und kluges Führungsmanagement sähen anders aus, so Bahr.
Das Versorgungsstrukturgesetz habe aber einige Fortschritte auf dem Weg gebracht, beispielsweise bei leistungsgerechter Vergütung und der Förderung einer familienfreundlichen Arbeitskultur. Maßnahmen des Gesundheitsministeriums zum Bürokratieabbau hätte die größte Entlastungswirkung aller Ministerien erzielt, so Bahr. Dies solle sich auch auf die Arbeitsbedingungen der Mediziner positiv auswirken. Es müsse allerdings noch mehr passieren, forderte der Liberale.
Dennoch lobte der Gesundheitsminister den „großartigen“ Arztberuf und dessen Attraktivität im Großen und Ganzen. „Immer wenn ich den Arbeitsalltag in einer Klinik oder bei Notärzten begleite, bin ich begeistert. Ärzte erhalten sehr direktes Feedback für ihre Leistung, und die Wertschätzung ist sehr hoch“, teilte Bahr mit. Außerdem könnten Ärzte im Vergleich zu anderen akademischen Berufen gutes Geld verdienen und eine vielfältige Tätigkeit ausüben.
Bahr bekräftigte zudem seine Unterstützung für das geplante Anti-Korruptionsgesetz. In jedem Beruf gebe es schwarze Schafe, stellte der Liberale klar. Seit dem Gerichtsurteil des Bundesgerichtshofes könnten Staatsanwälte nicht mehr gegen Korruption bei niedergelassenen Ärzten ermitteln. Dieser Zustand müsse abgestellt werden. „Was verboten ist, bleibt verboten und wird jetzt unter Strafe gestellt für alle medizinischen Berufe“, erklärte Bahr. Durch diese Regelung solle eine Kultur entstehen, die alle schützen werde.
Bahr schloss sich der Ablehnung der Ärzteschaft gegen die Bürgerversicherung an und machte sich für das duale System von gesetzlichen und privaten Kassen stark. „Die Bürgerversicherung ist der Weg in die Einheitskasse“, erklärte der Minister. In Ländern, die so etwas haben, gebe es längere Wartezeiten und eine schlechtere Versorgung für die Menschen. Die unterschiedlichen Vorteile und die Konkurrenz zwischen den beiden Systemen seien wichtig für die Qualität der Behandlung und sollten beibehalten und weiterentwickelt werden, führte der Liberale aus.
Arbeitskultur im Gesundheitswesen verbessern
Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) hat für ein modernes Arbeitsklima im Gesundheitswesen geworben.
Im Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ forderte Bahr die Branche auf, das klassische Modell des Arztes den modernen Ansprüchen am Arbeitsplatz anzupassen. Er verwies darauf, dass 70 Prozent der Medizinstudierenden jetzt Frauen seien. Diese, aber auch die jungen Männer, hätten eine andere Einstellung, so Bahr. „Sie suchen nach geregelten Einkommen und Arbeitszeiten. Sie wollen eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, erklärte der liberale Gesundheitsminister.
Dagegen entsprächen die derzeitigen Strukturen im Gesundheitswesen einem „überholten Gesellschaftsbild, wo der Mann 60 Stunden arbeitet und sich die Frau um Familie und die Kinder kümmert“, kritisierte Bahr. Dies müsse sich ändern. Die Arbeitskultur in den Kliniken sei besonders problematisch. „Ich kenne keinen Bereich, der so stark von Hierarchien geprägt ist wie zum Beispiel eine deutsche Universitätsklinik“, sagte der Minister. Ein modernes Arbeitsklima und kluges Führungsmanagement sähen anders aus, so Bahr.
Das Versorgungsstrukturgesetz habe aber einige Fortschritte auf dem Weg gebracht, beispielsweise bei leistungsgerechter Vergütung und der Förderung einer familienfreundlichen Arbeitskultur. Maßnahmen des Gesundheitsministeriums zum Bürokratieabbau hätte die größte Entlastungswirkung aller Ministerien erzielt, so Bahr. Dies solle sich auch auf die Arbeitsbedingungen der Mediziner positiv auswirken. Es müsse allerdings noch mehr passieren, forderte der Liberale.
Arztberuf bekommt hohe Anerkennung
Dennoch lobte der Gesundheitsminister den „großartigen“ Arztberuf und dessen Attraktivität im Großen und Ganzen. „Immer wenn ich den Arbeitsalltag in einer Klinik oder bei Notärzten begleite, bin ich begeistert. Ärzte erhalten sehr direktes Feedback für ihre Leistung, und die Wertschätzung ist sehr hoch“, teilte Bahr mit. Außerdem könnten Ärzte im Vergleich zu anderen akademischen Berufen gutes Geld verdienen und eine vielfältige Tätigkeit ausüben.
Bahr bekräftigte zudem seine Unterstützung für das geplante Anti-Korruptionsgesetz. In jedem Beruf gebe es schwarze Schafe, stellte der Liberale klar. Seit dem Gerichtsurteil des Bundesgerichtshofes könnten Staatsanwälte nicht mehr gegen Korruption bei niedergelassenen Ärzten ermitteln. Dieser Zustand müsse abgestellt werden. „Was verboten ist, bleibt verboten und wird jetzt unter Strafe gestellt für alle medizinischen Berufe“, erklärte Bahr. Durch diese Regelung solle eine Kultur entstehen, die alle schützen werde.
Einheitliche Bürgerversicherung ablehnen
Bahr schloss sich der Ablehnung der Ärzteschaft gegen die Bürgerversicherung an und machte sich für das duale System von gesetzlichen und privaten Kassen stark. „Die Bürgerversicherung ist der Weg in die Einheitskasse“, erklärte der Minister. In Ländern, die so etwas haben, gebe es längere Wartezeiten und eine schlechtere Versorgung für die Menschen. Die unterschiedlichen Vorteile und die Konkurrenz zwischen den beiden Systemen seien wichtig für die Qualität der Behandlung und sollten beibehalten und weiterentwickelt werden, führte der Liberale aus.
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