06.08.2015Bei den Bildern von brennenden Flüchtlingsheimen werden bei Hans-Dietrich Genscher Erinnerungen an die NS-Zeit wach. Der FDP-Ehrenvorsitzende betonte im Interview mit der "Zeit", dass ganz Deutschland gefordert sei, sich gegen Rechtsextremismus und Ausländerfeindlichkeit zu stellen: "Wir müssen alles dafür tun, dass Flüchtlinge sicher in unserem Land leben können."
"Wissen Sie, immer wenn ich eine Meldung über einen Anschlag auf ein Asylbewerberheim lese, stehen vor mir die Bilder meiner Kindheit: brennende Synagogen und zerstörte jüdische Ladengeschäfte", führte der ehemalige Bundesaußenminister aus. "Bisweilen fühlte ich mich zurückversetzt in alte, finsterste Zeiten. Verstehen Sie: Sicher hat der Osten ein Rechtsextremismus-Problem, aber der Westen weiß nur zu gut, wie sich das anfühlt."
Er verwies jedoch auf Beispiele der Zivilcourage in Ostdeutschland. Der Bürgermeister von Tröglitz habe sich nach dem Brand im Flüchtlingsheim zur Wehr gesetzt. "Er ist zurückgetreten und hat öffentlich erklärt, warum. Dass dieser Mann nichts beschönigt, nichts verschwiegen hat, das hat mir großen Respekt abgerungen. Er hat erkannt: Aufgepasst, hier passiert etwas, das über Tröglitz hinausweist", betonte Genscher.
Angriffe auf Flüchtlingsheime erinnern an NS-Zeit
Hans-Dietrich GenscherBei den Bildern von brennenden Flüchtlingsheimen werden bei Hans-Dietrich Genscher Erinnerungen an die NS-Zeit wach. Der FDP-Ehrenvorsitzende betonte im Interview mit der "Zeit", dass ganz Deutschland gefordert sei, sich gegen Rechtsextremismus und Ausländerfeindlichkeit zu stellen: "Wir müssen alles dafür tun, dass Flüchtlinge sicher in unserem Land leben können."
"Wissen Sie, immer wenn ich eine Meldung über einen Anschlag auf ein Asylbewerberheim lese, stehen vor mir die Bilder meiner Kindheit: brennende Synagogen und zerstörte jüdische Ladengeschäfte", führte der ehemalige Bundesaußenminister aus. "Bisweilen fühlte ich mich zurückversetzt in alte, finsterste Zeiten. Verstehen Sie: Sicher hat der Osten ein Rechtsextremismus-Problem, aber der Westen weiß nur zu gut, wie sich das anfühlt."
Er verwies jedoch auf Beispiele der Zivilcourage in Ostdeutschland. Der Bürgermeister von Tröglitz habe sich nach dem Brand im Flüchtlingsheim zur Wehr gesetzt. "Er ist zurückgetreten und hat öffentlich erklärt, warum. Dass dieser Mann nichts beschönigt, nichts verschwiegen hat, das hat mir großen Respekt abgerungen. Er hat erkannt: Aufgepasst, hier passiert etwas, das über Tröglitz hinausweist", betonte Genscher.