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26.10.2020 - 15:30Entwickeln wir die Steuererklärung zur Easy Tax
50 Steuerarten, 200 Steuergesetze, 100.000 Verordnungen: Das deutsche Steuersystem ist vor allem eines - sehr komplex. Viele Ausgaben lassen sich absetzen, wodurch die Steuerlast gemindert wird. Das bedeutet jedoch für die Bürger vor allem eines: Belege sammeln und sortieren. Spendenbescheinigungen, Rechnungen für Handwerker oder Fachbücher, Nachweise für Kinderbetreuungskosten – der Aufwand für diejenigen, die alle Möglichkeiten des Steuersparens nutzen wollen, wächst schnell. Der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion, Florian Toncar , meint: "Die Bürger haben einen Anspruch darauf, dass der Staat nicht nur ihren Geldbeutel, sondern auch ihre Lebenszeit nicht über Gebühr in Anspruch nimmt." Daher müsste man auch bei der Steuererklärung das volle Potenzial der Digitalisierung ausschöpfen : "Entwickeln wir die vorausgefüllte Steuererklärung weiter zur Easy Tax ", lautet sein Appell im Gastbeitrag für Focus Online .
Das deutsche Steuerrecht ist inzwischen derart kompliziert , dass es de facto eine ganze Branche steuerberatender Experten unterhält. Die Einkommensteuer ist dabei wohl die komplizierteste Steuer von allen. Hier geht es insbesondere um die Anpassung der Pauschbeträge, die sich zum Teil seit über 30 Jahren nicht verändert haben. Eine Nichtanpassung führt dazu, dass der Verarbeitungsaufwand sowohl bei Bürgern als auch bei der Steuerverwaltung immens steigt: Dadurch, dass – wie beim Arbeitnehmer-Pauschbetrag – zum Teil mehr als die Hälfte der Steuerzahler höhere Ausgaben nachweisen können, entsteht sowohl im privaten wie auch im Verwaltungshandeln ein hoher Aufwand an Dokumentations- und Nachweispflichten, die eine Anpassung erübrigen würde.
Dass man nicht mehr Steuern zahlt als man muss, sollte jedoch eigentlich die Regel sein und dem Bürger so einfach wie möglich gemacht werden. Toncar befindet: "Das Ziel muss es sein, dass zumindest für Arbeitnehmer und Rentner jederzeit eine vollständige und korrekt ausgefüllte Steuererklärung digital bereit liegt, die der Steuerzahler nur noch bestätigen muss." Die Ansätze dafür seien da: Die vorausgefüllte Steuererklärung über "Mein Elster " berücksichtigt bereits einige Daten von Behörden und Dritten, beispielsweise Lohnersatzleistungen, Renten, Lohnsteuerbescheinigungen oder Beitragsdaten von Kranken- und Pflegeversicherungen. "Dieses System muss zu einem umfassenden digitalen Service der Finanzverwaltung für den Steuerzahler ausgebaut werden – der Easy Tax ", schlägt der Finanzpolitiker vor.
Dazu müssen zunächst wirklich alle dem Finanzamt zur Verfügung stehenden Daten berücksichtigt werden, so etwa künftig auch die gezahlte Kirchensteuer. Die meiste Arbeit bei der Erstellung der Einkommensteuererklärung macht jedoch die Angabe derjenigen Daten, die der Steuerpflichtige freiwillig mitteilen kann: Diese Daten müssen selbstständig eingetragen werden und die dafür notwendigen Belege müssen vorgehalten und dem richtigen Feld in der Steuererklärung zugeordnet werden. "Abhilfe kann hier eine App schaffen, die es dem Steuerpflichtigen erlaubt, Belege und steuerrelevante Informationen in einfacher Weise in einen digitalen Speicher hochzuladen und am Ende eines Kalenderjahres gesammelt an die Finanzverwaltung zu übermitteln", schreibt Toncar .
Die Nutzung einer solchen App müsse selbstverständlich freiwillig bleiben und die Übertragung sowie Speicherung der Daten müsse nach dem aktuellen Stand der Technik verschlüsselt erfolgen. Toncar bekräftigt: "Die Digitalisierung bietet uns viele Möglichkeiten, das Leben zu vereinfachen, auch und gerade in Angelegenheiten der öffentlichen Verwaltung. Die Bürger haben einen Anspruch darauf , dass der Staat nicht nur ihren Geldbeutel, sondern auch ihre Lebenszeit nicht über Gebühr in Anspruch nimmt."
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Entwickeln wir die Steuererklärung zur Easy Tax
50 Steuerarten, 200 Steuergesetze, 100.000 Verordnungen: Das deutsche Steuersystem ist vor allem eines - sehr komplex. Viele Ausgaben lassen sich absetzen, wodurch die Steuerlast gemindert wird. Das bedeutet jedoch für die Bürger vor allem eines: Belege sammeln und sortieren. Spendenbescheinigungen, Rechnungen für Handwerker oder Fachbücher, Nachweise für Kinderbetreuungskosten – der Aufwand für diejenigen, die alle Möglichkeiten des Steuersparens nutzen wollen, wächst schnell. Der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion, Florian Toncar [1], meint: "Die Bürger haben einen Anspruch darauf, dass der Staat nicht nur ihren Geldbeutel, sondern auch ihre Lebenszeit nicht über Gebühr in Anspruch nimmt." Daher müsste man auch bei der Steuererklärung das volle Potenzial der Digitalisierung ausschöpfen [2]: "Entwickeln wir die vorausgefüllte Steuererklärung weiter zur Easy Tax [3]", lautet sein Appell im Gastbeitrag für Focus Online [4].
Das deutsche Steuerrecht ist inzwischen derart kompliziert [5], dass es de facto eine ganze Branche steuerberatender Experten unterhält. Die Einkommensteuer [6] ist dabei wohl die komplizierteste Steuer von allen. Hier geht es insbesondere um die Anpassung der Pauschbeträge, die sich zum Teil seit über 30 Jahren nicht verändert haben. Eine Nichtanpassung führt dazu, dass der Verarbeitungsaufwand sowohl bei Bürgern als auch bei der Steuerverwaltung immens steigt: Dadurch, dass – wie beim Arbeitnehmer-Pauschbetrag – zum Teil mehr als die Hälfte der Steuerzahler höhere Ausgaben nachweisen können, entsteht sowohl im privaten wie auch im Verwaltungshandeln ein hoher Aufwand an Dokumentations- und Nachweispflichten, die eine Anpassung erübrigen würde.
Dass man nicht mehr Steuern zahlt als man muss, sollte jedoch eigentlich die Regel sein und dem Bürger so einfach wie möglich gemacht werden. Toncar befindet: "Das Ziel muss es sein, dass zumindest für Arbeitnehmer und Rentner jederzeit eine vollständige und korrekt ausgefüllte Steuererklärung digital bereit liegt, die der Steuerzahler nur noch bestätigen muss." Die Ansätze dafür seien da: Die vorausgefüllte Steuererklärung über "Mein Elster [7]" berücksichtigt bereits einige Daten von Behörden und Dritten, beispielsweise Lohnersatzleistungen, Renten, Lohnsteuerbescheinigungen oder Beitragsdaten von Kranken- und Pflegeversicherungen. "Dieses System muss zu einem umfassenden digitalen Service der Finanzverwaltung [4] für den Steuerzahler ausgebaut werden – der Easy Tax [3]", schlägt der Finanzpolitiker vor.
Dazu müssen zunächst wirklich alle dem Finanzamt zur Verfügung stehenden Daten berücksichtigt werden, so etwa künftig auch die gezahlte Kirchensteuer. Die meiste Arbeit bei der Erstellung der Einkommensteuererklärung macht jedoch die Angabe derjenigen Daten, die der Steuerpflichtige freiwillig mitteilen kann: Diese Daten müssen selbstständig eingetragen werden und die dafür notwendigen Belege müssen vorgehalten und dem richtigen Feld in der Steuererklärung zugeordnet werden. "Abhilfe kann hier eine App schaffen, die es dem Steuerpflichtigen erlaubt, Belege und steuerrelevante Informationen in einfacher Weise in einen digitalen Speicher hochzuladen und am Ende eines Kalenderjahres gesammelt an die Finanzverwaltung zu übermitteln", schreibt Toncar [8].
Die Nutzung einer solchen App müsse selbstverständlich freiwillig bleiben und die Übertragung sowie Speicherung der Daten müsse nach dem aktuellen Stand der Technik verschlüsselt erfolgen. Toncar bekräftigt: "Die Digitalisierung bietet uns viele Möglichkeiten, das Leben zu vereinfachen, auch und gerade in Angelegenheiten der öffentlichen Verwaltung. Die Bürger haben einen Anspruch darauf [9], dass der Staat nicht nur ihren Geldbeutel, sondern auch ihre Lebenszeit nicht über Gebühr in Anspruch nimmt."
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