FDP|
24.06.2020 - 15:15Kinder nicht dauerhaft von Bildung fernhalten
Nach einem Corona-Ausbruch in der Fleischfabrik von Tönnies kehren die Kreise Gütersloh und Warendorf in den Lockdown zurück. Für Joachim Stamp gefährden die Maßnahmen jedoch nicht den geplanten Schulstart nach den Sommerferien. "Wir können unsere Kinder nicht dauerhaft von Bildung fernhalten , sondern wir müssen lernen, mit dem Virus zu leben. Es verlangt uns allen sehr viel Disziplin ab. Aber es ist nicht anders möglich", sagte der stellvertretende Regierungschef von Nordrhein-Westfalen im Interview mit RTL.de , in dem er auch über die Einschränkung bei Urlaubsplänen und über die Fleischbranche sprach.
Wir müssen lernen, mit dem Virus zu leben.
Stamp machte Familien Hoffnung, trotz der gestiegenen Fallzahlen in den Urlaub fahren zu können und verwies auf das Treffen der Gesundheitsminister . "Ich glaube, wir sollten jetzt nicht in Panik verfallen. Es wird auch heute zwischen den Gesundheitsministern der 16 Länder nochmal darüber gesprochen werden, wie man jetzt mit denjenigen umgeht, die aus diesen Kreisen, wo ein Hotspot ist, umgeht. Wir müssen mit diesem Virus leben und wir müssen auch vernünftige Umgangsformen finden . Abstand halten, Hygiene einhalten - das ist das A und O weiterhin. Das muss konsequent eingehalten werden."
Er geht davon aus, dass jemand, der einen negativen Test habe, "auf jeden Fall" reisen könne. Die Öffnung von Schulen und Kitas nach den Sommerferien sei nicht gefährdet, so Stamp. "Wir werden mit den Schulen – und das kann ich Ihnen für meinen Bereich sagen - auch mit den Kindergärten ganz normal weitermachen nach den Sommerferien ." Dies sei völlig klar. Allerdings mit Einschränkungen: "Auch da kann es immer wieder sein, dass es mal eine Situation gibt, wo es ein Infektionsgeschehen gibt." Dann entscheide das Gesundheitsamt vor Ort, wie damit umgegangen werden müsse. "Wir müssen mit dieser Situation lernen, zu leben. Das ist schwierig. Das verlangt uns allen sehr viel Disziplin ab, aber es ist anders nicht möglich."
Landwirte müssen wieder eine Wahl haben
Auf die Frage, ob die Politik mehr Druck auf die Fleischbranche machen müsse, sagte Stamp: "Es braucht andere Kontrollen, das geht so nicht weiter." Es sei unglaublich, was da passiert sei. "Da ist offensichtlich ein Unternehmer auch seiner Verantwortung nicht gerecht geworden ." Zudem kritisierte Stamp das Monopol der Fleischgiganten: "Wir haben viel zu lange zugelassen, dass es zu hohe Auflagen für kleine und mittlere Betriebe gegeben hat. Auch bei den Schlachtereien, die dann nur die großen erfüllen konnten. Und jetzt haben wir uns von einigen wenigen abhängig gemacht. Was jetzt zu der ganz schwierigen Situation führt, dass wenn der eine große Schlachtbetrieb ausfällt, die Landwirte nicht mehr wissen, wohin mit ihren Schweinen, die geschlachtet werden müssen."
Hier müsse man zu anderen Strukturen kommen . "Es kann auch nicht sein, dass durch das Versagen eines großen Geschäfts so viele kleine und mittlere jetzt leiden müssen." Das sei keine gute Entwicklung. "Die Gesellschaft ist dann stark, wenn der Mittelstand stark ist . Wir müssen sehen, dass wir ein Stück weit wegkommen von dieser Großindustrie im Fleischbereich."
Kinder nicht dauerhaft von Bildung fernhalten
Nach einem Corona-Ausbruch in der Fleischfabrik von Tönnies [1] kehren die Kreise Gütersloh und Warendorf in den Lockdown zurück. Für Joachim Stamp [2] gefährden die Maßnahmen jedoch nicht den geplanten Schulstart nach den Sommerferien. "Wir können unsere Kinder nicht dauerhaft von Bildung fernhalten [3], sondern wir müssen lernen, mit dem Virus zu leben. Es verlangt uns allen sehr viel Disziplin ab. Aber es ist nicht anders möglich", sagte der stellvertretende Regierungschef von Nordrhein-Westfalen im Interview mit RTL.de [4], in dem er auch über die Einschränkung bei Urlaubsplänen und über die Fleischbranche sprach.
Wir müssen lernen, mit dem Virus zu leben.
Stamp machte Familien Hoffnung, trotz der gestiegenen Fallzahlen in den Urlaub fahren zu können und verwies auf das Treffen der Gesundheitsminister [5]. "Ich glaube, wir sollten jetzt nicht in Panik verfallen. Es wird auch heute zwischen den Gesundheitsministern der 16 Länder nochmal darüber gesprochen werden, wie man jetzt mit denjenigen umgeht, die aus diesen Kreisen, wo ein Hotspot ist, umgeht. Wir müssen mit diesem Virus leben [6] und wir müssen auch vernünftige Umgangsformen finden [7]. Abstand halten, Hygiene einhalten - das ist das A und O weiterhin. Das muss konsequent eingehalten werden."
Er geht davon aus, dass jemand, der einen negativen Test habe, "auf jeden Fall" reisen könne. Die Öffnung von Schulen und Kitas [8] nach den Sommerferien sei nicht gefährdet, so Stamp. "Wir werden mit den Schulen – und das kann ich Ihnen für meinen Bereich sagen - auch mit den Kindergärten ganz normal weitermachen nach den Sommerferien [9]." Dies sei völlig klar. Allerdings mit Einschränkungen: "Auch da kann es immer wieder sein, dass es mal eine Situation gibt, wo es ein Infektionsgeschehen gibt." Dann entscheide das Gesundheitsamt vor Ort, wie damit umgegangen werden müsse. "Wir müssen mit dieser Situation lernen, zu leben. Das ist schwierig. Das verlangt uns allen sehr viel Disziplin ab, aber es ist anders nicht möglich."
Landwirte müssen wieder eine Wahl haben
Auf die Frage, ob die Politik mehr Druck auf die Fleischbranche [10]machen müsse, sagte Stamp: "Es braucht andere Kontrollen, das geht so nicht weiter." Es sei unglaublich, was da passiert sei. "Da ist offensichtlich ein Unternehmer auch seiner Verantwortung nicht gerecht geworden [11]." Zudem kritisierte Stamp das Monopol der Fleischgiganten: "Wir haben viel zu lange zugelassen, dass es zu hohe Auflagen für kleine und mittlere Betriebe gegeben hat. Auch bei den Schlachtereien, die dann nur die großen erfüllen konnten. Und jetzt haben wir uns von einigen wenigen abhängig gemacht. Was jetzt zu der ganz schwierigen Situation führt, dass wenn der eine große Schlachtbetrieb ausfällt, die Landwirte nicht mehr wissen, wohin mit ihren Schweinen, die geschlachtet werden müssen."
Hier müsse man zu anderen Strukturen kommen [12]. "Es kann auch nicht sein, dass durch das Versagen eines großen Geschäfts so viele kleine und mittlere jetzt leiden müssen." Das sei keine gute Entwicklung. "Die Gesellschaft ist dann stark, wenn der Mittelstand stark ist [13]. Wir müssen sehen, dass wir ein Stück weit wegkommen von dieser Großindustrie im Fleischbereich."