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02.04.2020 - 13:00Ohne Erntehelfer werden Felder nicht bestellt
Wegen der Corona-Pandemie können dringend benötigte Saisonarbeiter aus dem Ausland derzeit nicht nach Deutschland kommen. Das Bundesinnenministerium hat ein Verbot für die Einreise von Saisonarbeitskräften erlassen. Jetzt droht nach Angaben des Deutschen Bauernverbandes eine Verknappung beim Obst- und Gemüseangebot - deshalb wächst der Druck auf Horst Seehofer, die Einreisebeschränkungen für Erntehelfer zu lockern. FDP-Fraktionsvize Frank Sitta wirft Seehofer in einem offenen Brief eine "Blockadehaltung" vor , mit der er nicht nur europäische Prinzipien der Freizügigkeit für Arbeitnehmer über Bord werfe, sondern auch regionalen Wertschöpfungsketten in Deutschland massiv schade.
Die Zeitfenster für die Erntearbeiten sind eng. Um die Arbeitsspitzen abzudecken, ist der Einsatz von Erntehelfern, die aus dem Ausland anreisen unabdingbar, schreibt das FDP-Präsidiumsmitglied. Er begrüßt, dass sich nun viele Menschen hierzulande dazu bereit erklären , auf den Feldern mitzuhelfen. Doch könnten sie die Arbeitskräfte aus dem Ausland nicht ersetzen – insbesondere nicht was die Erfahrung anbelangt. Fakt ist: Einfach drauflosarbeiten ist nicht. Denn guter Wille allein macht noch keinen guten Spargelstecher.
In dem Brief an Seehofer betont Sitta, dass ein Großteil der ausländischen Saisonarbeitskräfte "seit Jahren und Jahrzehnten" vertrauensvoll mit den Sonderkulturbetrieben zusammenarbeite. Würden Arbeitskräfte an den Grenzen aufgehalten, würden "Felder nicht bestellt und Ernten nicht eingefahren".
Zugleich führten die Ertragsausfälle "zu erheblichen wirtschaftlichen Schwierigkeiten für viele familiengeführte Betriebe". Für hunderttausende ausländischer Saisonarbeitskräfte und deren Familien falle ein Großteil des Jahreseinkommens weg. Nötig sei deshalb, das Einreiseverbot zu überdenken und stattdessen eine Regelung zu schaffen, die den Betrieben den Einsatz ihrer langjährigen Mitarbeiter "unter Berücksichtigung epidemiologischer Vorsichtsmaßnahmen" ermögliche.
Sitta fordert Seehofer daher auf, den Forderungen der EU-Kommission nachzukommen und mit den europäischen Kollegen "unverzüglich für einheitliche und praktikable Reise- sowie Transitregelung zu sorgen. "Denn was für Lastkraftwagenfahrer, die Lebensmittel transportieren, gilt muss auch für diejenigen gelten, die die Lebensmittel hier zu Lande produzieren."
Ohne Erntehelfer werden Felder nicht bestellt
Wegen der Corona-Pandemie können dringend benötigte Saisonarbeiter aus dem Ausland derzeit nicht nach Deutschland kommen. Das Bundesinnenministerium hat ein Verbot für die Einreise von Saisonarbeitskräften erlassen. Jetzt droht nach Angaben des Deutschen Bauernverbandes eine Verknappung beim Obst- und Gemüseangebot - deshalb wächst der Druck auf Horst Seehofer, die Einreisebeschränkungen für Erntehelfer zu lockern. FDP-Fraktionsvize Frank Sitta wirft Seehofer in einem offenen Brief eine "Blockadehaltung" vor [1], mit der er nicht nur europäische Prinzipien der Freizügigkeit für Arbeitnehmer über Bord werfe, sondern auch regionalen Wertschöpfungsketten in Deutschland massiv schade.
Die Zeitfenster für die Erntearbeiten sind eng. Um die Arbeitsspitzen abzudecken, ist der Einsatz von Erntehelfern, die aus dem Ausland anreisen unabdingbar, schreibt das FDP-Präsidiumsmitglied. Er begrüßt, dass sich nun viele Menschen hierzulande dazu bereit erklären [2], auf den Feldern mitzuhelfen. Doch könnten sie die Arbeitskräfte aus dem Ausland nicht ersetzen – insbesondere nicht was die Erfahrung anbelangt. Fakt ist: Einfach drauflosarbeiten ist nicht. Denn guter Wille allein macht noch keinen guten Spargelstecher.
In dem Brief an Seehofer betont Sitta, dass ein Großteil der ausländischen Saisonarbeitskräfte "seit Jahren und Jahrzehnten" vertrauensvoll mit den Sonderkulturbetrieben zusammenarbeite. Würden Arbeitskräfte an den Grenzen aufgehalten, würden "Felder nicht bestellt und Ernten nicht eingefahren".
Zugleich führten die Ertragsausfälle "zu erheblichen wirtschaftlichen Schwierigkeiten für viele familiengeführte Betriebe". Für hunderttausende ausländischer Saisonarbeitskräfte und deren Familien falle ein Großteil des Jahreseinkommens weg. Nötig sei deshalb, das Einreiseverbot zu überdenken und stattdessen eine Regelung zu schaffen, die den Betrieben den Einsatz ihrer langjährigen Mitarbeiter "unter Berücksichtigung epidemiologischer Vorsichtsmaßnahmen" ermögliche.
Sitta fordert Seehofer daher auf, den Forderungen der EU-Kommission nachzukommen und mit den europäischen Kollegen "unverzüglich für einheitliche und praktikable Reise- sowie Transitregelung zu sorgen. "Denn was für Lastkraftwagenfahrer, die Lebensmittel transportieren, gilt muss auch für diejenigen gelten, die die Lebensmittel hier zu Lande produzieren."