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21.01.2020 - 10:30Klimaschutz groß und global denken
Im schweizerischen Davos beginnt heute das 50. Weltwirtschaftsforum. Und in Brüssel tagen die EU-Wirtschafts- und Finanzminister. Im Mittelpunkt beider Treffen steht der Kampf gegen den Klimawandel. Thema des Ministerrats ist der sogenannte Green Deal , mit dem die Europäische Union bis 2050 "klimaneutral" gemacht werden soll. FDP-Chef Christian Lindner fordert in Sachen Klimaschutz einen Schulterschluss zwischen Europa und China. Die neue EU-Kommission setze mit dem Green Deal ab 2022 auf einen Marktmechanismus zur Begrenzung des CO2-Ausstoßes, und auch in China gebe es ähnliche Überlegungen, sagte Lindner im Deutschlandfunk.
Wenn es gelänge, einen gemeinsamen globalisierten Kohlendioxid-Markt zu etablieren, hätte das Strahlwirkung in der ganzen Welt. Dem stehe allerdings Deutschland mit seinen "schwarz-rot-grünen Sonderwegen in die Planwirtschaft" entgegen. Hierzulande werde in der Klimadebatte sehr oft Front gemacht gegen wirtschaftliche Freiheit und Wachstum. Dabei sei "es auch eine gemeinsame Menschheitsaufgabe, sich dem Klimawandel zu stellen und die Erderwärmung zu begrenzen."
Über den richtigen Weg, wie das gelingen kann, müsse gestritten werden: "Also wird die Aufgabe sein – und das erwarte ich von auch und gerade den Eliten, die in Davos zusammenkommen –, dass man gemeinsam überlegt, welchen Weg können wir global einschlagen, um wirtschaftliche Entwicklungschancen zu verbinden mit der Schonung der natürlichen Lebensgrundlage."
Er setzt dabei auf technische Lösungen. Denkbar sei es zum Beispiel, die Sonnenkraft in großem Stil industriell zu nutzen und damit synthetische Kraftstoffe oder Wasserstoff zu produzieren, erklärte Lindner. "Etwa wäre es ja möglich, die günstigste und nahezu unbegrenzt verfügbare Energiequelle, die wir kennen, die Sonne zu nutzen, um mit der Sonne in Europa synthetische Kraftstoffe oder Wasserstoff zu produzieren". Das würde es erlauben, sich dem Klimawandel zu stellen und dennoch mobil zu bleiben sowie wirtschaftliches Wachstum zu generieren.
Andere in Europa denken bereits groß
Er verweist dabei auch auf die Europäische Union. Die nehme den Klimaschutz ernst. "Meine Vision wäre, dass wir in Südeuropa, wo es so viele Sonnenstunden gibt, wirklich im industriellen Maßstab erneuerbare Energie nutzen, um zum Beispiel Wasserstoff zu produzieren, der im Auto eingesetzt werden kann." Andere in Europa würden bereits groß denken. So entstehe in Dänemark eine künstliche Insel für Offshore-Windenergie. "Bei uns diskutieren wir über ein paar Euro mehr, die das Flugticket kosten soll, und die Grünen wollen den Verbrennungsmotor verbieten. Andere sind längst ins Gelingen und in Lösungen verliebt, wo wir noch zu sehr, zu konventionell nur an Verbote und Verzicht denken."
Der jetzige Weg, bei dem lediglich an der Preisschraube gedreht werde, führe nicht zum Ziel, so Lindner. Das habe man bei der Energiewende schon einmal versucht, das habe aber nicht funktioniert.
Wir brauchen einen jährlichen CO2-Deckel
Lindner fordert: "Wir brauchen ein CO2-Limit. Einen jährlichen CO2-Deckel, will ich das mal nennen. Und wer CO2 emittiert, der wird sich und sollte sich seine Rechte daran kaufen müssen. Das wäre ein marktwirtschaftliches Instrument, das Anreize gibt, CO2 zu vermeiden oder auch CO2 zu speichern, etwa durch die Aufforstung von Wald."
Wenn man "groß und global" denke, sollte die Europäische Union den Schulterschluss in dieser Frage mal mit China anstreben. Denn: "Wenn die Europäische Union und die Volksrepublik China einen gemeinsamen globalisierten CO2-Markt etablieren würden, gemeinsam einen CO2-Deckel installieren würden, dann hätte das eine Strahlwirkung für die ganze Welt – viel mehr als die deutschen Sonderwege."
Klimaschutz groß und global denken
Im schweizerischen Davos beginnt heute das 50. Weltwirtschaftsforum. Und in Brüssel tagen die EU-Wirtschafts- und Finanzminister. Im Mittelpunkt beider Treffen steht der Kampf gegen den Klimawandel. Thema des Ministerrats ist der sogenannte Green Deal [1], mit dem die Europäische Union bis 2050 "klimaneutral" gemacht werden soll. FDP-Chef Christian Lindner [2] fordert in Sachen Klimaschutz einen Schulterschluss zwischen Europa und China. Die neue EU-Kommission setze mit dem Green Deal ab 2022 auf einen Marktmechanismus zur Begrenzung des CO2-Ausstoßes, und auch in China gebe es ähnliche Überlegungen, sagte Lindner im Deutschlandfunk. [3]
Wenn es gelänge, einen gemeinsamen globalisierten Kohlendioxid-Markt zu etablieren, hätte das Strahlwirkung in der ganzen Welt. Dem stehe allerdings Deutschland mit seinen "schwarz-rot-grünen Sonderwegen in die Planwirtschaft" entgegen. Hierzulande werde in der Klimadebatte sehr oft Front gemacht gegen wirtschaftliche Freiheit und Wachstum. Dabei sei "es auch eine gemeinsame Menschheitsaufgabe, sich dem Klimawandel zu stellen und die Erderwärmung zu begrenzen." [3]
Über den richtigen Weg, wie das gelingen kann, müsse gestritten werden: "Also wird die Aufgabe sein – und das erwarte ich von auch und gerade den Eliten, die in Davos zusammenkommen –, dass man gemeinsam überlegt, welchen Weg können wir global einschlagen, um wirtschaftliche Entwicklungschancen zu verbinden mit der Schonung der natürlichen Lebensgrundlage."
Er setzt dabei auf technische Lösungen. Denkbar sei es zum Beispiel, die Sonnenkraft in großem Stil industriell zu nutzen und damit synthetische Kraftstoffe oder Wasserstoff zu produzieren, erklärte Lindner. "Etwa wäre es ja möglich, die günstigste und nahezu unbegrenzt verfügbare Energiequelle, die wir kennen, die Sonne zu nutzen, um mit der Sonne in Europa synthetische Kraftstoffe oder Wasserstoff zu produzieren". Das würde es erlauben, sich dem Klimawandel zu stellen und dennoch mobil zu bleiben sowie wirtschaftliches Wachstum zu generieren.
Andere in Europa denken bereits groß
Er verweist dabei auch auf die Europäische Union. Die nehme den Klimaschutz ernst. "Meine Vision wäre, dass wir in Südeuropa, wo es so viele Sonnenstunden gibt, wirklich im industriellen Maßstab erneuerbare Energie nutzen, um zum Beispiel Wasserstoff zu produzieren, der im Auto eingesetzt werden kann." Andere in Europa würden bereits groß denken. So entstehe in Dänemark eine künstliche Insel für Offshore-Windenergie. "Bei uns diskutieren wir über ein paar Euro mehr, die das Flugticket kosten soll, und die Grünen wollen den Verbrennungsmotor verbieten. Andere sind längst ins Gelingen und in Lösungen verliebt, wo wir noch zu sehr, zu konventionell nur an Verbote und Verzicht denken."
Der jetzige Weg, bei dem lediglich an der Preisschraube gedreht werde, führe nicht zum Ziel, so Lindner. [2] Das habe man bei der Energiewende schon einmal versucht, das habe aber nicht funktioniert.
Wir brauchen einen jährlichen CO2-Deckel
Lindner [2] fordert: "Wir brauchen ein CO2-Limit. Einen jährlichen CO2-Deckel, will ich das mal nennen. Und wer CO2 emittiert, der wird sich und sollte sich seine Rechte daran kaufen müssen. Das wäre ein marktwirtschaftliches Instrument, das Anreize gibt, CO2 zu vermeiden oder auch CO2 zu speichern, etwa durch die Aufforstung von Wald."
Wenn man "groß und global" denke, sollte die Europäische Union den Schulterschluss in dieser Frage mal mit China anstreben. Denn: "Wenn die Europäische Union und die Volksrepublik China einen gemeinsamen globalisierten CO2-Markt etablieren würden, gemeinsam einen CO2-Deckel installieren würden, dann hätte das eine Strahlwirkung für die ganze Welt – viel mehr als die deutschen Sonderwege."