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08.11.2019 - 12:30Es war eine Revolution, keine Wende
Am 9. November 1989 öffneten sich in Berlin die Grenzübergänge für DDR-Bürger. Der Weg zur Deutschen Einheit war geebnet. Entscheidend war der Freiheitswille der Menschen im Osten, ihr Mut und ihre Besonnenheit, erinnert FDP-Generalsekretärin Linda Teuteberg an den starken Freiheitsdrang der Ostdeutschen. Für sie ist die Aufarbeitung der DDR-Geschichte noch lange nicht vorbei. In der Debatte aus Anlass 30 Jahre Mauerfall stellte sie heraus, dass 1989 eine Revolution stattgefunden habe, keine Wende. Sie äußerte ihre Bewunderung für die Menschen: "Vor allem für ihren Mut. Brücken abzubrechen, neues zu wagen. Mit hohem persönlichem Risiko", dankte sie allen, die Opposition in der DDR betrieben haben. Sie hätten besonderen Mut gezeigt.
Dass diese Revolution eine friedliche bleiben würde, habe damals niemand wissen können. Im Gegenteil, viele Menschen hatten die Bilder vom Juni aus Peking, vom Platz des Himmlischen Friedens, vor Augen. Und die Worte von Egon Krenz im Ohr, der im September 1989 Peking besuchte und erklärte, die SED stehe 'auf der Barrikade der sozialistischen Revolution' dem gleichen Feind gegenüber".
Sie will auch 30 Jahre nach dem Mauerfall keinen Schlussstrich unter die Aufarbeitung der DDR-Zeit ziehen. Die Peiniger von damals "können verdammt froh sein, dass der freiheitliche Rechtsstaat sie so viel besser behandelt hat als sie ihre politischen Gegner in vierzig Jahren." Es sei immer wichtig, sich zu erinnern und die eigene Herkunft zu kennen, "um Fehler nicht zu wiederholen", sagte sie der RTL/n-tv Redaktion. "Wir sollten uns erinnern und transparent aufarbeiten." Gerade als Ostdeutsche habe sie eine besondere "Sensibilität dafür, dass die Freiheit, in der wir leben nicht selbstverständlich ist". Sie könne gut nachvollziehen, dass Menschen sich an ihr persönliches Leben erinnern. "In der DDR gab es Leistung und Anstand von Menschen trotz und nicht wegen des politischen Systems", sagte die Potsdamerin.
"Die Ostdeutschen, die sind nicht eine homogene Masse, wie das manche glauben machen wollen, die sie vereinnahmen, politisch zum Geschäfts Modell machen", sagte sie in Richtung AfD und Linke. "Sie brauchen übrigens auch keine Belehrungen, gerade nicht aus der Nachfolgepartei der SED darüber, wer Held war und wer nicht oder wer den aufrechten Gang lernen musste." Es habe in diesen vierzig Jahren auch Menschen gegeben, "die konnten schon den aufrechten Gang". Sie ist sicher, "dass die mutigen Menschen, die damals in der DDR Mut bewiesen haben, keinen Wert darauf legen, aus der Linken heute als Helden etikettiert zu werden."
Sie räumte in diesem Zusammenhang noch mit einem Thema kurz auf: "Immer wenn man ganz klare Worte zum Unrechtsstaat DDR findet, kommt das Thema Blockparteien. Auf diese Nebelkerze ist Verlass. Aber ich sage dazu nur so viel: Wir sollten nicht Ursache und Wirkung verwechseln." Es sei die SED gewesen, "die politisch Andersdenkenden die Flötentöne beigebracht hat, und zwar mit Gewalt". Viele könnten stolz darauf sein, dass sie unter "schwierigen Bedingungen etwas geleistet haben und sich anständig verhalten haben". Dies sei aber "kein Grund, die erschwerten Bedingungen schönzureden". Man müsse "klar unterscheiden zwischen Demokratie und Diktatur, sonst werden wir auch die Demokratie nicht zu schätzen wissen".
Trotz 40 Jahren der Trennung gebe es "sehr viel mehr Verbindendes zwischen allen Deutschen, in Ost und
West und Nord und Süd. Und es gebe die normalen Unterschiede die man "gar nicht so dramatisieren muss". Deswegen sollte man "einigen politischen Köpfen nicht durchgehen lassen, ständig Mauern zu erfinden in den Köpfen, die als politischen Geschäftsmodell zu bewirtschaften und unser Land zu spalten, weil sie davon politisch profitieren".
Ihr Appell an den Bundestag lautete abschließend: "Wir Freien Demokraten, wir wollen, dass dieser Prozess der inneren Einheit unseres Landes gelingt. Wir sind ans Gelingen verliebt, nicht ins Scheitern. Und heute übrigens ist es, anders als bei der Schaffung unseres Grundgesetzes, niemandem mehr versagt mitzuwirken. Das müssen wir jeden Tag wieder neu betonen. Und wir sollten dieses Jahr 1989 kein Ende der Geschichte war, nutzen, und zwar für eine Offensive, für Recht und Freiheit.
Es war eine Revolution, keine Wende
Am 9. November 1989 öffneten sich in Berlin die Grenzübergänge für DDR-Bürger. Der Weg zur Deutschen Einheit war geebnet. Entscheidend war der Freiheitswille der Menschen im Osten, ihr Mut und ihre Besonnenheit, erinnert FDP-Generalsekretärin Linda Teuteberg an den starken Freiheitsdrang der Ostdeutschen. Für sie ist die Aufarbeitung der DDR-Geschichte noch lange nicht vorbei. In der Debatte aus Anlass 30 Jahre Mauerfall [1] stellte sie heraus, dass 1989 eine Revolution stattgefunden habe, keine Wende. Sie äußerte ihre Bewunderung für die Menschen: "Vor allem für ihren Mut. Brücken abzubrechen, neues zu wagen. Mit hohem persönlichem Risiko", dankte sie allen, die Opposition in der DDR betrieben haben. Sie hätten besonderen Mut gezeigt.
Dass diese Revolution eine friedliche bleiben würde, habe damals niemand wissen können. Im Gegenteil, viele Menschen hatten die Bilder vom Juni aus Peking, vom Platz des Himmlischen Friedens, vor Augen. Und die Worte von Egon Krenz im Ohr, der im September 1989 Peking besuchte und erklärte, die SED stehe 'auf der Barrikade der sozialistischen Revolution' dem gleichen Feind gegenüber".
Sie will auch 30 Jahre nach dem Mauerfall keinen Schlussstrich unter die Aufarbeitung der DDR-Zeit ziehen. Die Peiniger von damals "können verdammt froh sein, dass der freiheitliche Rechtsstaat sie so viel besser behandelt hat als sie ihre politischen Gegner in vierzig Jahren." Es sei immer wichtig, sich zu erinnern und die eigene Herkunft zu kennen, "um Fehler nicht zu wiederholen", sagte sie der RTL/n-tv Redaktion. "Wir sollten uns erinnern und transparent aufarbeiten." Gerade als Ostdeutsche habe sie eine besondere "Sensibilität dafür, dass die Freiheit, in der wir leben nicht selbstverständlich ist". Sie könne gut nachvollziehen, dass Menschen sich an ihr persönliches Leben erinnern. "In der DDR gab es Leistung und Anstand von Menschen trotz und nicht wegen des politischen Systems", sagte die Potsdamerin.
"Die Ostdeutschen, die sind nicht eine homogene Masse, wie das manche glauben machen wollen, die sie vereinnahmen, politisch zum Geschäfts Modell machen", sagte sie in Richtung AfD und Linke. "Sie brauchen übrigens auch keine Belehrungen, gerade nicht aus der Nachfolgepartei der SED darüber, wer Held war und wer nicht oder wer den aufrechten Gang lernen musste." Es habe in diesen vierzig Jahren auch Menschen gegeben, "die konnten schon den aufrechten Gang". Sie ist sicher, "dass die mutigen Menschen, die damals in der DDR Mut bewiesen haben, keinen Wert darauf legen, aus der Linken heute als Helden etikettiert zu werden."
Sie räumte in diesem Zusammenhang noch mit einem Thema kurz auf: "Immer wenn man ganz klare Worte zum Unrechtsstaat DDR [16]findet, kommt das Thema Blockparteien. Auf diese Nebelkerze ist Verlass. Aber ich sage dazu nur so viel: Wir sollten nicht Ursache und Wirkung verwechseln." Es sei die SED gewesen, "die politisch Andersdenkenden die Flötentöne beigebracht hat, und zwar mit Gewalt". Viele könnten stolz darauf sein, dass sie unter "schwierigen Bedingungen etwas geleistet haben und sich anständig verhalten haben". Dies sei aber "kein Grund, die erschwerten Bedingungen schönzureden". Man müsse "klar unterscheiden zwischen Demokratie und Diktatur, sonst werden wir auch die Demokratie nicht zu schätzen wissen".
Trotz 40 Jahren der Trennung gebe es "sehr viel mehr Verbindendes zwischen allen Deutschen, in Ost und
West und Nord und Süd. Und es gebe die normalen Unterschiede die man "gar nicht so dramatisieren muss". Deswegen sollte man "einigen politischen Köpfen nicht durchgehen lassen, ständig Mauern zu erfinden in den Köpfen, die als politischen Geschäftsmodell zu bewirtschaften und unser Land zu spalten, weil sie davon politisch profitieren".
Ihr Appell an den Bundestag lautete abschließend: "Wir Freien Demokraten, wir wollen, dass dieser Prozess der inneren Einheit unseres Landes gelingt. Wir sind ans Gelingen verliebt, nicht ins Scheitern. Und heute übrigens ist es, anders als bei der Schaffung unseres Grundgesetzes, niemandem mehr versagt mitzuwirken. Das müssen wir jeden Tag wieder neu betonen. Und wir sollten dieses Jahr 1989 kein Ende der Geschichte war, nutzen, und zwar für eine Offensive, für Recht und Freiheit.