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23.09.2019 - 12:15Einser-Abi-Schwemme ist Selbstbetrug
Die Zahl der Einser-Abiturienten steigt. Das hat eine Recherche der Rheinischen Post ergeben. Und das, obwohl vielerorts die Studien- und Ausbildungsfähigkeit der Abiturienten bemängelt wird. FDP-Vize Katja Suding warnt im Gespräch mit der B.Z. am Sonntag: “Die Einser-Schwemme ist Selbstbetrug, das Abitur wird entwertet.“ Dies liege unter anderem daran, dass viele Landespolitiker sich gern mit einem steigenden Abi-Durchschnitt brüsteten, das sorge für Druck auf Lehrer und Schulen.
2018 hatte mehr als jeder vierte Abiturient eine Eins vor dem Komma. Vor zehn Jahren war es lediglich jeder fünfte. Darüber hinaus gibt es große Unterschiede zwischen den Bundesländern. Während 2018 in Thüringen über 37 Prozent der Abiturienten ein Einser-Abi machten, waren es beispielsweise in Schleswig-Holstein nur knapp über 17 Prozent.
“Die Aussagekraft des Abiturs geht verloren. Dass die Note vom Bundesland des Schülers abhängt, darf nicht sein“, stellte Suding via Facebook klar. “Deshalb braucht Deutschland einheitliche, ambitionierte Bildungsstandards für alle Fächer, zentrale Prüfungen für die mittlere Reife und ein Zentralabitur.“ In den Fächern Deutsch, Englisch, Mathematik und Französisch gebe es zwar gemeinsame Aufgaben-Pools, allerdings könnten die Länder entscheiden welche Aufgaben gestellt werden, wie hoch der Schwierigkeitsgrad ist und welche Hilfsmittel erlaubt seien, erläuterte Suding.
Deutschland braucht Digitalpakt 2.0
Der Digitalpakt der Bundesregierung, der die finanzielle Unterstützung der Länder durch den Bund ermöglicht, sei “ein erster wichtiger Schritt“, erklärte die FDP-Vize. “Aber es reicht nicht aus, nur auf technische Unterstützung zu setzen. Dann fehlen immer noch IT-Administratoren, die technische Probleme lösen. Die Lehrer sind noch nicht fortgebildet, und es fehlt weiterhin an digitalen Schulbüchern. Deshalb fordern wir einen Digitalpakt 2.0.“ Im Gespräch mit berlin direkt führte sie aus, dass aktuell die Gefahr bestehe, dass die neu angeschaffte Technik veraltet sei, bis die Lehrer ausreichend qualifiziert seien, um diese Technik anzuwenden.
Einser-Abi-Schwemme ist Selbstbetrug
Die Zahl der Einser-Abiturienten steigt. Das hat eine Recherche der Rheinischen Post ergeben. Und das, obwohl vielerorts die Studien- und Ausbildungsfähigkeit der Abiturienten bemängelt wird. FDP-Vize Katja Suding warnt im Gespräch mit der B.Z. am Sonntag: “Die Einser-Schwemme ist Selbstbetrug, das Abitur wird entwertet.“ Dies liege unter anderem daran, dass viele Landespolitiker sich gern mit einem steigenden Abi-Durchschnitt brüsteten, das sorge für Druck auf Lehrer und Schulen.
2018 hatte mehr als jeder vierte Abiturient eine Eins vor dem Komma. Vor zehn Jahren war es lediglich jeder fünfte. Darüber hinaus gibt es große Unterschiede zwischen den Bundesländern. Während 2018 in Thüringen über 37 Prozent der Abiturienten ein Einser-Abi machten, waren es beispielsweise in Schleswig-Holstein nur knapp über 17 Prozent.
“Die Aussagekraft des Abiturs geht verloren. Dass die Note vom Bundesland des Schülers abhängt, darf nicht sein“, stellte Suding via Facebook klar. “Deshalb braucht Deutschland einheitliche, ambitionierte Bildungsstandards für alle Fächer, zentrale Prüfungen für die mittlere Reife und ein Zentralabitur.“ In den Fächern Deutsch, Englisch, Mathematik und Französisch gebe es zwar gemeinsame Aufgaben-Pools, allerdings könnten die Länder entscheiden welche Aufgaben gestellt werden, wie hoch der Schwierigkeitsgrad ist und welche Hilfsmittel erlaubt seien, erläuterte Suding.
Deutschland braucht Digitalpakt 2.0
Der Digitalpakt der Bundesregierung, der die finanzielle Unterstützung der Länder durch den Bund ermöglicht, sei “ein erster wichtiger Schritt“, erklärte die FDP-Vize. “Aber es reicht nicht aus, nur auf technische Unterstützung zu setzen. Dann fehlen immer noch IT-Administratoren, die technische Probleme lösen. Die Lehrer sind noch nicht fortgebildet, und es fehlt weiterhin an digitalen Schulbüchern. Deshalb fordern wir einen Digitalpakt 2.0.“ Im Gespräch mit berlin direkt führte sie aus, dass aktuell die Gefahr bestehe, dass die neu angeschaffte Technik veraltet sei, bis die Lehrer ausreichend qualifiziert seien, um diese Technik anzuwenden.