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27.08.2019 - 12:30Wirtschaft steht jetzt auf dem Lehrplan
In NRW wird ab dem neuen Schuljahr Wirtschaft an Gymnasien unterrichtet. Im Doppelinterview mit der Welt sprechen NRW-Bildungsministerin Yvonne Gebauer und Bernd Buchholz, Wirtschaftsminister in Schleswig-Holstein, über die Bedeutung des neuen Schulfachs. Die Freien Demokraten hätten bereits seit Langem die Einführung dieses Fachs gefordert, dass es nun Realität werde, freue sie sehr, erklärte Gebauer. Buchholz fügte hinzu, dass “was Wirtschaft in Gänze ausmacht“, in der Schule bislang nur begrenzt vermittelt werde.
“Es gab in NRW bereits einen Modellversuch mit 70 Realschulen über drei Jahre. Schüler, Eltern und Lehrer fanden mehr ökonomische Kompetenzen im Unterricht gut“, so Gebauer. Die FDP habe damals mit den Ergebnissen in die Fläche gehen wollen, “die rot-grüne Vorgängerregierung hat das aber blockiert“. Das Fach werde nun vor allem von Lehrern aus den Sozialwissenschaften unterrichtet, denn eine konkret auf das neue Schulfach ausgerichtete Lehrerausbildung gebe es in NRW noch nicht. Die Qualifizierung der Lehrkräfte laufe und eine entsprechende Lehrerausbildung an der Universität in Planung. “Hätten wir zuerst die Lehrerausbildung umgestellt, wären noch einmal sieben Jahre ins Land gegangen“, erläuterte sie die Entscheidung.
In Schleswig-Holstein werde sich in nächster Zeit allerdings nichts am Lehrplan ändern, so Buchholz. Es sei ein sinnvolles Thema, stehe allerdings nicht im Koalitionsvertrag. “Als eine liberale Forderung kann man das sicher für die Zukunft mitnehmen.“
Unternehmer haben ein schlechtes Image
Buchholz monierte, dass “mittlerweile ein Bild vom Unternehmertum entstanden ist, das uns daran hindert, junge Leute in Unternehmen, Start-ups und Gründungen zu bringen“. In Krimis seien Unternehmen entweder die Schurken oder weinerliche Geiseln. “Eine andere Rolle - etwa der coole, smarte Typ, der Arbeitsplätze schafft - findet in der Regel nicht statt.“ Gebauer sieht hier auch die Schulen und die Schulbuchverlage in der Pflicht: “Die notwendigen neuen Kernlehrpläne durch die Umstellung der Gymnasien auf G9 bieten jetzt die Gelegenheit für die Schulbuchverlage, neue, ausgewogenere Lernmittel zu erarbeiten.“ Sie plädierte für eine ideologiefreie Schulpolitik.
Alles neu macht der Schulanfang
In Nordrhein-Westfalen tut sich zum Beginn des neuen Schuljahres noch mehr. Gebauer hat eine ganze Reihe von Maßnahmen auf den Weg gebracht : "Wir lenken die Inklusion in geordnete Bahnen, wir geben den Schülerinnen und Schülern an den Gymnasien wieder mehr Zeit bis zum Abitur und mit der raschen Umsetzung des Digitalpakts unterstützen wir die Schulen auf dem Weg in eine digitale Zukunft. Wir schaffen somit weitere wichtige Voraussetzungen für guten Unterricht und beste Bildung an unseren Schulen – heute und morgen." Das Land erhält aus dem Digitalpakt über eine Milliarde Euro. Die Bildungsministerin führte aus: "Die Schulen können sich jetzt auf den Weg ins digitale Zeitalter machen, um die neuen Chancen des Wissens und Lernens mit digitalen Medien zu nutzen."
Wirtschaft steht jetzt auf dem Lehrplan
In NRW wird ab dem neuen Schuljahr Wirtschaft an Gymnasien unterrichtet. Im Doppelinterview mit der Welt [1]sprechen NRW-Bildungsministerin Yvonne Gebauer und Bernd Buchholz, Wirtschaftsminister in Schleswig-Holstein, über die Bedeutung des neuen Schulfachs. Die Freien Demokraten hätten bereits seit Langem die Einführung dieses Fachs gefordert, dass es nun Realität werde, freue sie sehr, erklärte Gebauer. Buchholz fügte hinzu, dass “was Wirtschaft in Gänze ausmacht“, in der Schule bislang nur begrenzt vermittelt werde.
“Es gab in NRW bereits einen Modellversuch mit 70 Realschulen über drei Jahre. Schüler, Eltern und Lehrer fanden mehr ökonomische Kompetenzen im Unterricht gut“, so Gebauer. Die FDP habe damals mit den Ergebnissen in die Fläche gehen wollen, “die rot-grüne Vorgängerregierung hat das aber blockiert“. Das Fach werde nun vor allem von Lehrern aus den Sozialwissenschaften unterrichtet, denn eine konkret auf das neue Schulfach ausgerichtete Lehrerausbildung gebe es in NRW noch nicht. Die Qualifizierung der Lehrkräfte laufe und eine entsprechende Lehrerausbildung an der Universität in Planung. “Hätten wir zuerst die Lehrerausbildung umgestellt, wären noch einmal sieben Jahre ins Land gegangen“, erläuterte sie die Entscheidung.
In Schleswig-Holstein werde sich in nächster Zeit allerdings nichts am Lehrplan ändern, so Buchholz. Es sei ein sinnvolles Thema, stehe allerdings nicht im Koalitionsvertrag. “Als eine liberale Forderung kann man das sicher für die Zukunft mitnehmen.“
Unternehmer haben ein schlechtes Image
Buchholz monierte, dass “mittlerweile ein Bild vom Unternehmertum entstanden ist, das uns daran hindert, junge Leute in Unternehmen, Start-ups und Gründungen zu bringen“. In Krimis seien Unternehmen entweder die Schurken oder weinerliche Geiseln. “Eine andere Rolle - etwa der coole, smarte Typ, der Arbeitsplätze schafft - findet in der Regel nicht statt.“ Gebauer sieht hier auch die Schulen und die Schulbuchverlage in der Pflicht: “Die notwendigen neuen Kernlehrpläne durch die Umstellung der Gymnasien auf G9 bieten jetzt die Gelegenheit für die Schulbuchverlage, neue, ausgewogenere Lernmittel zu erarbeiten.“ Sie plädierte für eine ideologiefreie Schulpolitik.
Alles neu macht der Schulanfang
In Nordrhein-Westfalen tut sich zum Beginn des neuen Schuljahres noch mehr. Gebauer hat eine ganze Reihe von Maßnahmen auf den Weg gebracht [2]: "Wir lenken die Inklusion in geordnete Bahnen, wir geben den Schülerinnen und Schülern an den Gymnasien wieder mehr Zeit bis zum Abitur und mit der raschen Umsetzung des Digitalpakts unterstützen wir die Schulen auf dem Weg in eine digitale Zukunft. Wir schaffen somit weitere wichtige Voraussetzungen für guten Unterricht und beste Bildung an unseren Schulen – heute und morgen." Das Land erhält aus dem Digitalpakt über eine Milliarde Euro. Die Bildungsministerin führte aus: "Die Schulen können sich jetzt auf den Weg ins digitale Zeitalter machen, um die neuen Chancen des Wissens und Lernens mit digitalen Medien zu nutzen."